Rechtzeitig zur morgigen Demonstration anlässlich des 100. Internationalen Frauentags in Wien erschien unsere Broschüre zu aktuellen Debatten zum Thema Frauenbefreiung. Sie beinhaltet die beiden Texte „Die Stärksten der Partei - Frauen in linken Organisationen“ und „Wider die Neubewertung gesellschaftlicher Barbarei - Marxismus und Prostitution“.

Die Stärksten der Partei - Frauen in linken Organisationen

Wir leben in einer Gesellschaft, in der Frauenunterdrückung in ihren verschiedensten Ausformungen allgegenwärtig ist. Dies spiegelt sich auch in den Organisationen der ArbeiterInnenbewegung und der radikalen Linken wider, wo traditionelle Rollenbilder oft unkritisch reproduziert werden und Frauen in den meisten Fällen stark unterrepräsentiert sind. Der Widerstand von Genossinnen gegen Sexismus in den eigenen Reihen hat eine lange Geschichte, die bis in die frühe Sozialdemokratie zurückreicht. In den 1970er Jahren haben im Zuge der Frauenbewegung Frauen verstärkt politische und organisatorische Auswege aus diesem unhaltbaren Zustand zu suchen begonnen. Eigene Frauentreffen, Quoten und andere strukturelle Maßnahmen zur positiven Diskriminierung von Genossinnen haben sich im Zuge dieses Prozesses in der Sozialdemokratie und den Gewerkschaften durchgesetzt.

In diesem Text wollen wir uns anschließend an eine Darstellung der Entstehung und Funktion von Frauenunterdrückung anhand der Erfahrungen der proletarischen und der kommunistischen Frauenbewegung aber auch aufgrund aktueller Entwicklungen vor allem in der Sozialdemokratie und speziell der Sozialistischen Jugend Österreich aus marxistischer Sicht die Stellung von Frauen in linken Organisationen diskutieren, mit der Forderung nach Frauenquoten, Frauenfreiräumen und anderen strukturellen Maßnahmen zur Förderung von Genossinnen auseinandersetzen bzw. eine Antwort geben, wie MarxistInnen der mangelnden Repräsentanz von Frauen in der ArbeiterInnenbewegung, der Linken und auch in revolutionären Strömungen entgegenwirken wollen.

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Wider die Neubewertung gesellschaftlicher Barbarei - Marxismus und Prostitution
Eine Streitschrift gegen Helen Wards Revisionismus

Unter dem Titel „Marxismus versus Moralismus“ unternimmt die britische Akademikerin Helen Ward den Versuch, Prostitution einer positiven Neubewertung aus marxistischer Sicht zu unterziehen. Sie erntet dabei breite Zustimmung, die von AkademikerInnen über die bürokratischen Apparate der Arbeiterklasseorganisationen bis hinein in Teile der radikalen Linke reicht. Wir nehmen dies zum Anlass unsere „dogmatische“ Haltung zur Prostitution und der Notwendigkeit eines Kampfes zur Abschaffung derselben einer kritischen Prüfung zu unterziehen.

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