„Jedenfalls ist es Tatsache, daß die gesamte offizielle und liberale Wissenschaft die Lohnsklaverei verteidigt, während der Marxismus dieser Sklaverei schonungslosen Kampf angesagt hat.“ – Lenin

Die bereits dritte Nummer des Theoriemagazins der International Marxist Tendency (IMT) ist da! In den ersten beiden Ausgaben lag der Schwerpunkt auf marxistischer Philosophie und der materialistischen Geschichtsbetrachtung. Die aktuelle Ausgabe widmet sich der Ökonomie – dem dritten Teil der „Quellen und Bestandteile des Marxismus“, wie Lenin sie bezeichnete.
Dabei setzt sich der Schwerpunktartikel der Ausgabe mit der österreichischen Schule der Nationalökonomie rund um Friedrich August von Hayek auseinander, jenen fanatischen Verteidiger der „Effizienz“ der freien Marktwirtschaft und entschiedene Gegner des Marxismus. Insbesondere Hayek gilt als Wegbereiter des Neoliberalismus.
Der Artikel bleibt allerdings nicht dabei stehen, das Märchen der Markteffizienz zu widerlegen. Diese ist heutzutage von der Realität für jeden sichtbar widerlegt: Marktversagen, der Verknappung von verschiedensten Warengruppen und der ausufernden Inflation, um nur einige zu nennen. Der Artikel dringt darüber hinaus jedoch zu der idealistischen Herangehensweise dieser bürgerlichen Ökonomen vor und stellt ihr die Grundlagen der marxistischen Ökonomie entgegen, mit denen sich der Kapitalismus und seine Krisenanfälligkeit erst wirklich verstehen lassen.
Ein weiterer Kernpunkt dabei ist die Frage der Planwirtschaft sowie den Erfahrungen der Sowjetunion. Die österreichischen Ökonomen, allen voran Ludwig von Mises, haben in den 1920er Jahren argumentiert, dass eine sozialistische Planung aufgrund der Komplexität der Wirtschaft schlichtweg unmöglich sei. Die Wirtschaftsplanung benötige Privateigentum und Marktmechanismen. Dem hält der Autor Trotzkis Analyse entgegen, der mittels der wirtschaftlichen Erfolge der jungen Sowjetunion die Überlegenheit der Planwirtschaft demonstrierte und gleichzeitig für die Wiedereinführung der Arbeiterdemokratie und die Überwindung der stalinistischen Bürokratie kämpfte. „Die Planwirtschaft braucht die Demokratie wie der menschliche Körper Sauerstoff.“, so Trotzki.
Er bietet damit sowohl die prägnanteste Widerlegung der bürgerlichen Ökonomen, die es sich stets zum Ziel machen, die wahre Funktionsweise der Wirtschaft zu verschleiern, um eine theoretische Rechtfertigung für die Ungleichheit und die Ungerechtigkeit des Kapitalismus zu liefern. Deshalb können die Bürgerlichen nie, auch nicht ihr vermeintlich „linker“ Ausdruck wie der Keynesianismus, ein wissenschaftliches Verständnis ihres Systems entwickeln. Nur mithilfe eines marxistischen Verständnisses der kapitalistischen Wirtschaft können wir klar sagen, wie und durch was sie überwunden werden muss: Sozialistische Planwirtschaft und Arbeiterdemokratie.
Abgerundet wird die Ausgabe mit einem Artikel zum „jungen Lenin“, der das frühe Leben und Wirken Lenins zusammen mit den Anfängen der revolutionären Arbeiterbewegung in Russland beleuchtet, sowie einem Text, welcher das revolutionäre Erbe Luxemburgs gegen die Reformisten verteidigt, die stets versuchen, sie als prinzipielle Gegnerin Lenins und den Bolschewiki darzustellen.
Ihr könnt euch also auf ein gedankenanregendes und umfangreiches Magazin freuen, das die Lust auf marxistische Theorie weckt. Der Funke wünscht viel Spaß beim Lesen und Abonnieren!


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