Wien hat viele Kleingärten. Die meisten sind ein Nebenprodukt der revolutionären Bewegung am Ende des Ersten Weltkriegs, als Arbeiterfamilien Land besetzten, um dort Kartoffeln und Gemüse anzubauen. Was als spontane Antwort auf die Hungerkatastrophe in Kriegszeiten begann, wurde später zu einem Herzstück des Roten Wien. Die Siedlerbewegung hatte revolutionäre Wurzeln, doch davon ist schon lange nichts mehr übrig. Die Kleingartenvereine sind insofern auch ein Symbol für die generelle Entwicklung der Sozialdemokratie, in der sich eine Gartenzwergmentalität breitgemacht hat.