Wir dokumentieren den Aufruf des Postbus-Betriebsrats zu einer Demo gegen die Schließung der Werkstatt in Erdberg. Wir rufen alle unsere LeserInnen auf, diese Demo aktiv zu unterstützen!
Liebe Kollegin!Lieber Kollege!Liebe Mitstreiterin!Liebe Freunde!
Zur Vorgeschichte:
Am 12. Jänner 2009 wurden wir Betriebsräte überfallsartig informiert, dass der Standort Erdberg, wo 180 Arbeitsplätze vorhanden sind, geschlossen werden soll, da der Standort jährlich 900.000 Euro Minus schreibt. Wir haben diesbezüglich mit Wirtschaftsfachleuten die betriebswirtschaftlichen Unterlagen vom Unternehmen neu berechnet und haben festgestellt, dass die Schließung jährlich 5,8 Mio. Euro zusätzliche Kosten verursacht. Doch diese Berechnung wurde höflich ignoriert. Der Hintergrund ist, dass die Bilanz der ÖBB aufgrund hoher Spekulationsverluste (-600 Mio. Euro) mit Grundstücksgeschäften verbessert werden soll. Dies alles haben wir mehrmals den Eigentümervertretern der ÖBB mitgeteilt.
Nun wurde uns überfallsartig mitgeteilt, dass am 17. März 2009 eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung stattfindet, wo beschlossen werden soll, ohne Wenn und Aber einen Beschluss zu fassen, den Standort zu schließen. Bis zum 10.3.2009 haben wir nochmals alles versucht, dass wenn wir schon den Verkauf und die Auflassung von 180 Arbeitsplätzen in einem Staatsunternehmen nicht verhindern können, so sollten zumindest die betroffenen MitarbeiterInnen in der Firma Postbus weiter arbeiten können. Dies haben wir am 10.3.2009 nach einer fünfstündigen Sitzung den Verantwortlichen übergeben. Aber siehe da, mündlich wollten sie uns das zusagen, aber unterschreiben nicht.
Daher bleibt uns gar nichts anderes übrig, zum Schutz der betroffenen ArbeitnehmerInnen Schritte einzuleiten. Die erste öffentliche Maßnahme ist, dass wir und Wilhelm Haberzettl und Gerhard Fritz am 16.3.2009 eine Pressekonferenz abhalten werden. Die zweite öffentliche Maßnahme ist, dass wir vor der Aufsichtsratssitzung am 17.3.2009 von 9-10 Uhr in der Wohllebengasse 18, Ecke Argentinierstraße, 1040 Wien, wo die AR-Sitzung stattfindet, eine Protestveranstaltung abhalten werden. Ich ersuche alle meine Freunde (MitstreiterInnen, FunktionäreInnen, BetriebsräteInnen) einer sozialen Bewegung an dieser Protestveranstaltung Postbus teilzunehmen auch mit einem zusätzlichen Gedanken, dass alle Teilnehmer dieser Aktion in Vertretung für alle ArbeitnehmerInnen, die keinen Betriebsrat haben und deren Arbeitsbedingungen tagtäglich schlechter werden auch mitkämpfen.
Bitte unterstützt uns bei dieser Aktion, damit die kleine Pflanze Solidarität nicht komplett von der Arbeitswelt verschwindet.
Bitte schickt diese Einladung an alle eure Verteiler weiter.
In aufrichtiger Freundschaft, die MitarbeiterInnen Postbus, wir brauchen euch!
Mit freundlichen Grüßen
Robert Wurm
Vorsitzender des Zentralbetriebsrates der Bediensteten der ÖBB-Postbus GmbH und Zentralausschussvorsitzender der Österreichischen Postbus AG