Wo: Österreichische Nationalbank (Otto Wagner-Platz 3, 1090 Wien)
Wann: Mi., 14. November 2012, 16-18 Uhr
AUFRUF ZUR PROTESTKUNDGEBUNG AM 14. NOVEMBER
Am 14. November finden in Griechenland, Portugal, Spanien, Italien, Belgien, Zypern u.a. europäischen Ländern Proteste und Streiks gegen die Sparpakete der Regierungen und der Troika statt. Der Europäische Gewerkschaftsbund hat zu einem europaweiten Aktionstag aufgerufen.
Griechenland ist seit 2010 das Land in Europa, an dessen Beispiel man studieren kann, mit welchen Methoden das Kapital seine Profite und seine Herrschaft verteidigt: Lohnabbau, Massenentlassungen, Verlängerung der (Lebens)arbeitszeit, die völlige Zerrüttung des Gesundheitswesens.Während die griechischen UnternehmerInnen jahrzehntelang beharrlich Steuern hinterzogen, Kredite aufgenommen und internationales Finanzkapital ins Land geholt haben und, von der Krise unbeeindruckt, weiter in Saus und Braus leben können, explodieren Obdachlosigkeit, Hunger und Krankheiten. Die Selbstmordrate ist dramatisch gestiegen.
Auf Sozialabbau und Ausplünderung haben die griechischen ArbeiterInnen, die Jugend und andere werktätige Schichten mit Demonstrationen, Streiks, Fabriksbesetzungen, reagiert. Mit unerhörter Brutalität gehen reguläre und Spezialpolizeitruppen gegen die sozialen Proteste vor, oft Hand in Hand mit faschistischen Mörderbanden.
In Zeiten der Krise fallen rassistische Hetzte und Sündenbock-Theorien, der Rechten auf fruchtbaren Boden. Faschistische Banden in Griechenland wachsen und werden aggressiver. Täglich gibt es teilweise tödliche Angriffe auf MigrantInnen und AktivistInnen der ArbeiterInnenbewegung.
Europaweit gehen die KapitalistInnen, die supranationalen (Wirtschafts-)Organisationen (IWF, EK, EZB) und ihre Regierungen mit den gleichen Mitteln gegen die sozialen Errungenschaften der arbeitenden Menschen vor – nur das Tempo und die Brutalität variieren auf Grund der unterschiedlichen ökonomischen Entwicklung in den einzelnen Ländern. Das europäische Parlament wirkt machtlos und die Demokratie in Europa erstarrt. Wie die Hinaufsetzung des Pensionsalters in Österreich, die Sparpolitik im Ausbildungs- und Gesundheitswesen und die Angriffe auf die Kollektivvertragspolitik beweisen, bildet auch Österreich keine Ausnahme.
Wir rufen daher dazu auf, am 14. November auch in Österreich ein Zeichen der Solidarität mit den griechischen Werktätigen zu setzen.
• Wir fordern den ÖGB auf, seiner Verantwortung nachzukommen und praktische Solidarität mit den griechischen ArbeiterInnen zu üben – durch Informationen zur Krise in Griechenland in den Betrieben, der Gewerkschaftspresse, im Internet und bei Veranstaltungen!
• Für die Organisierung von Spendensammlungen - Geld, medizinisches Material, sonstige Sachspenden – zur Linderung der Not unserer griechischen Klassenschwestern und -brüder
• Protestieren wir gegen die Unterstützung der österreichischen KapitalistInnen und ihrer Interessensvertretung in der Regierung für die Ausplünderungspolitik und den sozialen Kahlschlag durch die „Troika“!
• In Griechenland, in Südeuropa und in Österreich: Die herrschende Klasse soll für ihre Krise selber zahlen!
• Schluss mit den Lügen über die „faulen Griechen, Spanier, Portugiesen“ -
HOCH DIE INTERNATIONALE SOLIDARITÄT DER ARBEITERINNEN!
Dieser Aufruf wird unterstützt von:
Der Funke
SJ 2 und 9
Arbeiter*innenstandpunkt
Revolution
Gruppe Klassenkampf
Ar.Ka
RSO
GRA