Im vergangenen Jahr haben wir unsere politische Arbeit vor allem im Zeichen einer konsequenten Opposition gegen die Große Koalition geführt. Mit der Kampagne für eine SP-Minderheitsregierung, die Proteste gegen die Regierungsbildung, der Arbeit am Aufbau einer organisierten Linken in der Sozialdemokratie und der Organisierung von Protesten z.B. gegen die Asylpolitik der Regierung haben wir versucht der Linken in der ArbeiterInnenbewegung eine Stimme zu geben.
Mit diesen Aktivitäten haben wir uns viele neue Freunde gemacht. Unsere Strömung konnte in den letzten Monaten einige wichtige Schritte vorwärts machen. In Vorarlberg ist die SJ so stark wie schon lange nicht. In Tirol und erstmals in Salzburg haben wir aktive UnterstützerInnen. In Oberösterreich ist es gelungen neben unseren SJ-Gruppen wichtige Schritte in der Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit zu machen. In Wien gibt es auf unsere Initiative hin seit diesem Herbst das Projekt einer linken SchülerInnenzeitung („Brandsatz“) und eine Vernetzung von Beschäftigten im Sozial- und Gesundheitsbereich. In Niederösterreich arbeiten wir mit einer Reihe von linken SJ-AktivistInnen eng zusammen.
Wir haben uns nicht nur Freunde gemacht in den letzten Monaten. Ganz im Gegenteil! Noch nie zuvor seit dem Bestehen unserer Strömung gab es eine derart geballte Ladung an Angriffen auf unsere UnterstützerInnen. Fast schon hat es den Anschein, dass sich hier eine neue Große Koalition gebildet habe: Die Führung der SJ und die JVP haben uns, die MarxistInnen in der SJ, ins Visier genommen.
Um die Arbeiterschaft und Jugend gefügig auf „Schüssel-Grasserkurs“ der Gusenbauerregierung zu halten, ist es notwenig die Demokratie in den Organisationen der ArbeiterInnenbewegung mit Füßen zu treten. Und der Anfang wird wie immer ganz links gemacht!
Die Funke-Strömung hat in den letzten Jahren durch beständige Arbeit in der SJ zusehends an Einfluss gewonnen. Und wir waren maßgeblich daran beteiligt, dass die SJ so offen gegen die eigene Parteispitze aufgetreten war. Den entscheidenden Schritt, die Organisierung der Linken der SP, SJ und den Gewerkschaften, konnte und wollte die SJ-Führung aber nicht mehr mitmachen. Dies hätte sie zu sehr in Konflikt mit dem Parteiapparat gebracht. Deshalb jetzt der Gegenschlag gegen die Linke in den eigenen Reihen!
SJ-Gruppen, in denen Funke-UnterstützerInnen aktiv sind, wurde das Budget genommen, ganze Gruppen in Wien und Linz wurden für aufgelöst erklärt, unsere Seminare werden nicht mehr finanziert, unser politisches Material darf nicht mehr kopiert werden.
Und jetzt hat in Vorarlberg die JVP auch noch durchgebracht, dass der SJ Vorarlberg die Landesjugendförderung gestrichen wird. Dieser letzte Angriff ist uns aber der Liebste: endlich haben wir es mit dem Klassengegner zu tun und kämpfen gemeinsam mit den GenossInnen der SJ und SP gegen unseren Gegner!
In Summe bedeuten diese Angriffe im Jahr 2007, dass den Strukturen der ArbeiterInnenbewegung, in denen MarxistInnen aktiv sind oder sogar die Mehrheit stellen, über 15.000 Euro an ihnen zustehenden Geldern vorenthalten wurden. Unsere politische Arbeit wird unter diesem politischen Angriff aber nicht leiden. Wir werden weiterhin unsere Zeitungen, Broschüren und Bücher herausgeben, wir werden weiter unsere Seminare und Veranstaltungen organisieren.
Wir stützen unsere politische Arbeit auf das Prinzip der Selbstfinanzierung. Wir sind finanziell allein von unseren UnterstützerInnen und SympathisantInnen abhängig. Dies garantiert uns politische Unabhängigkeit vom Staat, von den Konservativen und von der Bürokratie der ArbeiterInnenbewegung.
Um unsere Arbeit auch im kommenden Jahr mit gleicher Energie weiterführen zu können, um jungen AktivistInnen auch weiterhin die Teilnahme an marxistischen Bildungsveranstaltungen und Aktivitäten zu ermöglichen, um den geschorenen GenossInnen in Linz und Vorarlberg weiter Räumlichkeiten für ihre Treffen zur Verfügung stellen zu können, um weiter Flugblätter produzieren zu können usw. rufen wir unsere LeserInnen, also DICH, dazu auf, uns zu helfen, das Geld zu sammeln, das uns genommen wurde.
Bis Ende März wollen wir im Rahmen dieser Kampagne 6.000 Euro sammeln!
Spenden an deine/N regelmäßigen FunkeverkäuferIn, oder auf das Konto:
Verein Gesellschaft und Politik
Konto.Nr.: 951-0255.76
BLZ: 15133 Oberbank
Kennwort „Demokratiefonds“
Die Redaktion, 14. Jänner 2008