Von 25. bis 30. Juli fand die Weltschule der IMT (International Marxist Tendency) in Italien statt. Mehr als 300 MarxistInnen aus über 20 verschiedenen Ländern nahmen an der Veranstaltung teil.

Das politische Programm drehte sich anlässlich des 100. Jahrestages der Oktoberrevolution in Russland vorwiegend um dieses Kapitel der Geschichte. Workshops zur Februarrevolution, den Julitagen und Kornilows Konterrevolution, der Oktoberrevolution an sich, aber auch zur Entstehung der Kommunistischen Internationale und der Geschichte der Bolschewiki lieferten allen GenossInnen die Grundlage für die Verteidigung der Oktoberrevolution in den nächsten Monaten gegen die Angriffe bürgerlicher Medien. Darüber hinaus gab es Workshops zur Politik der Bolschewiki in Bezug auf nationale Minderheiten und zum russischen Bürgerkrieg. Eine weitere Diskussion behandelte die marxistische Herangehensweise an die Frauenfrage. Wie das Beispiel der russischen Revolution zeigt, kann der Kampf um die Emanzipation der Frau kann nicht von dem allgemeinen Kampf der Arbeiterklasse getrennt werden, da die sozialistische Revolution erst die gesellschaftlichen Bedingungen für eine umfassende Befreiung der Frau schafft.

Eröffnet wurde die Weltschule aber mit einer Diskussion zur Analyse der weltweiten Geschehnisse und den Perspektiven für den internationalen Klassenkampf. Dabei wurde mehrmals betont, dass alle Manöver, mit denen bürgerliche PolitikerInnen versuchten und versuchen das politische Gleichgewicht wiederherzustellen, gescheitert sind, und dass diese Versuche unweigerlich zu weit größeren Krisen als der aktuellen führen müssen. Besonderes Augenmerk in der Diskussion lag auf Ländern wie Pakistan und Großbritannien, in denen sich die Krise auf besondere Art und Weise manifestiert(e).

Weiters fasste der Sprecher der „Hands Off Venezuela“ Initiative, Jorge Martin, in einem Workshop die Geschichte der Bolivarischen Revolution in Venezuela zusammen und erklärte, dass Chavez Programm nach seiner Wahl 1998 radikale Reformen vollzog, aber letztlich kein sozialistisches, sondern ein reformistisches gewesen sei: angefangen bei der Agrarreform, über die Unterbindung politischer Korruption, bis hin zur Erweiterung der demokratischen Rechte wurde es versäumt, den Kapitalismus zu beseitigen. Aufgrund der unterlassenen Verstaatlichung des venezolanischen Großkapitals war es den Oligarchen und Kapitalisten Venezuelas möglich, die Bolivarische Revolution von innen heraus zu sabotieren. In Kombination mit dem Einbruch der Ölindustrie resultierte dies im Sinken der allgemeinen Lebensstandards und dem Wiedererstarken der konterrevolutionären Opposition. In Venezuela versagte also nicht der Sozialismus, sondern der Versuch den Kapitalismus zu reformieren, wie Jorge betonte.

Darüber hinaus hat es die Weltschule aber auch möglich gemacht, Erfahrungen mit AktivistInnen aus den verschiedensten Ländern auszutauschen. MarxistischeR RevolutionärIn sein bedeutet, den aktuellen Zuständen den Kampf anzusagen, und das mit der richtigen Theorie und Praxis. Gemeinsam und solidarisch kämpfen wir für ein besseres Leben! Lang lebe die Revolution!


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