Der Weltkongress der Internationalen Marxistischen Tendenz (IMT), unserer internationalen Organisation, fand Ende Juli in Bardonecchia, Italien statt. Von Nathanael Nussbaumer

Es gab ca. 380 TeilnehmerInnen aus über 25 Ländern der Welt. Aus Österreich reisten 25 Personen an. Diskutiert wurde als erstes über die Perspektiven für die Weltrevolution. Dabei wurde deutlich, dass sich die Prognose der MarxistInnen über die Folgen der weltweiten Krise des Kapitalismus an ihrem Beginn immer klarer bestätigten: Die KapitalistInnen versuchen, die wirtschaftliche Krise auf dem Rücken der Arbeiterklasse zu lösen, damit verursachen sie aber enorme politische und soziale Instabilität. Dieser Prozess befindet sich aktuell in verschiedenen Ländern in unterschiedlichen Stadien.

So etwa in den USA mit Donald Trump und den ständigen politischen Konflikten um ihn, in Griechenland, wo die wirtschaftliche Lage trotz 10 Jahren Einsparungspolitik nicht stabilisiert werden konnte oder in Österreich, wo eine schwarz-blaue Regierung massiven Sozialabbau vorantreibt und im Ausgleich Heer und Polizei aufrüstet, um sich auf Proteste vorzubereiten. Dies hat allerdings auch dazu geführt, dass es weltweit zu immer häufigeren und heftigeren Klassenkämpfen kommt. Zuletzt haben wir dies in Europa in Katalonien gesehen. Die Unabhängigkeitsbewegung dort ist allerdings vorerst an ihrer schwachen bürgerlichen Führung gescheitert und wird einer starken staatlichen Repression ausgesetzt. Deshalb hat der Weltkongress der IMT auch eine Resolution verabschiedet, welche die sofortige Freilassung aller in Verbindung mit der Bewegung Festgenommenen und das Ende der politischen Verfolgung fordert.

Außerdem haben wir uns auf unserem Weltkongress mit klassenfremden Ideen auseinandergesetzt und uns klar gegen diese positioniert. Postmodernismus, Identitätspolitik, Intersektionalität, Queer-Theorie,… sie alle spalten in letzter Konsequenz die Arbeiterklasse, indem sie die individuellen Unterschiede betonen und zementieren, anstatt den gemeinsamen Kampf gegen jede Unterdrückung hervorzuheben. Wenn sich diese falschen Theorien in falscher Praxis manifestieren, kann das im schlimmsten Fall eine Bewegung zu Fall bringen. Als MarxistInnen betonen wir, wie wichtig klare Ideen sind, um eine schlagkräftige Arbeiterbewegung zu schaffen, was das beste Mittel ist, um einen entschlossen und starken Kampf gegen Sexismus, Rassismus, Homophobie und jede Art von Unterdrückung führen zu können.

Doch eine der wichtigsten Grundlagen für die weitere Stärkung des Marxismus wurde auf diesem Kongress besonders deutlich: Der Optimismus unserer GenossInnen für die kommende Phase. Diesen zeigten nicht nur die spannenden und energetischen Berichte aus aller Welt, sondern auch eine auf dem Kongress gesammelte Rekordspende von mehr als 100.000€ für die Internationale Marxistische Tendenz. Die IMT ist mittlerweile in 41 Ländern vertreten und konnte in fast allen Ländern ein Wachstum erreichen. In manchen Ländern wie Schweden und Kanada konnte sie ihre Unterstützerzahlen verdoppeln. Und mit genau diesem Optimismus wird die IMT auch in der nächsten Periode weiterwachsen, und die realen Chancen und Gegebenheiten auch weiterhin als solche erkennen, um noch besser gegen den Kapitalismus und für den Sozialismus kämpfen zu können.

(Funke Nr. 166/August 2018)


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