Am Wochenende vom 13. und 14. März veranstalteten wir zum elften Mal das „Brot & Rosen“-Seminar und zwar mit einer Rekordteilnehmerzahl. Es berichtet Anna Kaip.

Das Seminar fand coronabedingt zwar online statt, aber mit über 230 Anmeldungen war es das größte Seminar seiner Geschichte.

Es begann samstagvormittags mit einem Plenum zur Entstehung und zum Kampf gegen Frauenunterdrückung. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Unterdrückung der Frau in unserer Gesellschaft nichts Natürliches ist, sondern sich Hand in Hand mit der Entstehung des Privateigentums und der Klassengesellschaft entwickelt hat.

Ein zentraler Punkt der Debatte war es, die spalterische Identitätspolitik als das zu beschreiben was sie ist: ein von Bürgerlichen verwendetes Werkzeug, um die Gesellschaft anhand von individuellen Identitäten zu spalten und damit gemeinsame Klassenkämpfe zu blockieren. Beispielhaft dafür ist das Kabinett von US-Präsident Biden, zu welchem es auch einen eignen Workshop gab. Der Marxismus setzt dieser Identitätspolitik den gemeinsamen Kampf aller Unterdrückten, aller Arbeiterinnen und Arbeiter gegen den Kapitalismus entgegen.

Am Nachmittag fand das Plenum „Die Welt braucht eine Revolution“ statt. Diskutiert wurde, dass auch in Bezug auf die Pandemie die Profitinteressen der Kapitalisten vor einer effektiven Pandemiebekämpfung stehen und die Politik alles dafür tut, um diese Profite nicht zu gefährden. Gleichzeitig sehen wir auf der anderen Seite eine Zuspitzung der Klassenkämpfe international. Die reformistischen Führungen führen jedoch zum Scheitern dieser Bewegungen, weswegen der Aufbau der marxistischen Kräfte in Österreich und international umso dringlicher ist, um ein revolutionäres Programm in eben diese Bewegungen tragen zu können.

Im Rahmen des Spendenappells wurde von der Fabrikschließung von Florenzi in El Salvador berichtet, wo die Beschäftigten seit Juli 2020 verbittert um ihre Arbeitsplätze und Löhne kämpfen. Unsere GenossInnen der International Marxist Tendency (IMT) spielen eine wichtige Rolle bei der Popularisierung des Kampfes. Wir stehen Schulter an Schulter mit den KollegInnen in El Salvador, die Hälfte der gesammelten Spenden von insgesamt 2.200€ gehen daher an die IMT. Am Sonntag haben insgesamt 8 Workshops zu historischen, aktuellen und theoretischen Themen stattgefunden: vom politischen Erbe Rosa Luxemburgs, über die Pariser Kommune bis hin zum Frauenstreik in der Schweiz.

Unsere internationalen Gäste aus Polen und Deutschland haben jeweils Workshops zum Kampf gegen das Abtreibungsverbot in Polen und zur Debatte „Hausarbeit: entlohnen oder vergesellschaften?“ gehalten.

Das Seminar war von Enthusiasmus geprägt, aber auch von einem Verständnis für die Dringlichkeit, die Unterdrückung der Frau und damit den Kapitalismus ein für alle Mal zu beenden!

(Funke Nr. 192/17.3.2021)


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