Der palästinensische Historiker Salman Abu-Sitta hat einen interessanten Artikel unter dem Titel "Die dunkle Seite der israelischen Geschichte" veröffentlicht, der sich mit einer bisher unbekannten Episode des Krieges von 1948 beschäftigt. Der Artikel beweist, dass die herrschende Elite Israels vor den Augen der britischen Imperialisten, kurz vor Ablauf ihres Mandats, biologische Waffen einsetzte - noch bevor der Staat Israel überhaupt gegründet wurde.

Die herrschende Klasse Israels bestreitet dies natürlich. Der Abwurf von über vier Millionen Bomben auf die Zivilbevölkerung im jüngsten Krieg gegen den Libanon hat jedoch das Ausmaß der Barbarei seitens der herrschenden Klasse Israels enthüllt und gezeigt, wozu diese in der Lage ist. Die inhumanen Grausamkeiten gegen die Zivilbevölkerung im Jahre 1948 wurden zuerst geleugnet, später aber durch den zionistischen Historiker Benny Morris als wahr enthüllt, was die Glaubwürdigkeit der neuesten Untersuchungen unterstützt. Es folgt eine Zusammenfassung dieses Artikels.

Als Folge der Besetzung Haifas durch die Zionisten am 23. April 1948, wurde vor den Augen der britischen Mandatsstreikräfte unter dem Kommando von General Stockwell die Stadt Acre angegriffen. Die Zionisten belagerten die Stadt von der Landseite und begannen die Bevölkerung Tag und Nacht mit Mörserbomben zu beschießen. Acre, das wegen seiner historischen Mauern berühmt ist, konnte der Belagerung eine Zeit lang standhalten. Die Stadt wurde aus dem etwa zehn Kilometer nördlich gelegenen Dorf Kabri über eine Wasserleitung mit Wasser versorgt. Die Zionisten spritzten dann an einem Ort, der auf zionistischem Siedlungsgebiet lag, Typhusbakterien in das Wasser.

Dank der Akten des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK), die jetzt, 50 Jahre nach den Ereignissen, zugänglich sind, kann über die Geschichte heute berichtet werden. Eine Reihe von Berichten mit den Aktenzeichnen G59/1GC und G3/82, die vom IKRK-Delegierten de Meuron in der Zeit vom 6. Mai bis zum 19. Mai 1948 gesandt wurden, beschreiben die Lage der Bevölkerung von Acre, die von einer plötzlichen Typhusepidemie befallen wurde, und die Anstrengungen, diese zu bekämpfen.

Von besonderer Bedeutung sind die Protokolle einer Notstandsbesprechung, die am 6. Mai im libanesischen Rotkreuz-Krankenhaus in Acre stattfand, bei der das Vorgehen gegen die Typhusepidemie besprochen wurde. Anwesend waren der Chef des britischen Rettungsdienstes Brigadegeneral Beveridge und Oberst Bonnet von der britischen Armee, Dr. Maclean vom Rettungsdienst, de Meuron, weitere IKRK-Delegierte und Vertreter der Stadt. Im Protokoll wird festgestellt, dass mindestens 70 zivile Opfer bekannt seien, weitere seien noch nicht gemeldet worden. Es wurde konstatiert, dass die Infektion durch Trinkwasser übertragen worden sei, die Ursache aber nicht auf mangelnde Hygiene oder Übervölkerung zurückzuführen sei, wie es die Israelis behauptet hatten. Es wurde beschlossen, dass ersatzweise die Wasserversorgung aus Brunnen oder von einer Agrarstation nördlich von Acre kommen sollte, nicht jedoch aus der bestehenden Wasserleitung. Das Wasser wurde mit einer Chlorlösung angereichert, mit einer Impfaktion für die Zivilbevölkerung begonnen und die Bevölkerungsbewegung kontrolliert, damit Flüchtlinge, die in nördlicher Richtung den Libanon ansteuerten, die Typhusepidemie nicht mitschleppten, was die Zionisten beabsichtigt hatten.

In seinen weiteren Berichten erwähnte de Meuron 55 Opfer unter den britischen Soldaten, die schnellstmöglich zur weiteren Behandlung nach Port Said gebracht wurden. General Stockwell ermöglichte es de Meuron mit einer Militärmaschine nach Jerusalem zu fliegen, um Medizin zu holen. Die Briten, die Palästina den Juden überließen, wollten keinen weiteren peinlichen Anlass, um ihren Weggang zu verzögern.

Brigadegeneral Beveridge erklärte de Meuron, dass dies „zum ersten Mal in Palästina passierte“. Das straft der israelischen Sichtweise, einschließlich der des Historikers Benny Morris, Lügen, dass die Epidemie aufgrund der „unhygienischen Bedingungen“ unter den Flüchtlingen ausgebrochen sei. Wenn das der Fall gewesen wäre, warum gab es dann eine annähernd gleich große Zahl an Opfern unter den britischen Soldaten? Warum kam es unter diesen Bedingungen nicht zu Epidemien in Jaffa, Lydda, Nazareth und Gaza, wo viel mehr Flüchtlinge unter wesentlich schlechteren Bedingungen lebten?

Der IKRK-Delegierte de Meuron bewunderte in höchstem Maß die heroischen Bemühungen der arabischen Ärzte Al-Dahhan und Al-Araj im libanesischen Rotkreuz-Krankenhaus in Acre, von Dr. Dabbas aus Haifa und Frau Bahai aus Haifa.

Die Stadt Acre, die nun mit der Epidemie belastet war, wurde für die Zionisten zu einer leichten Beute. Sie verstärkten ihre Bombardierungen. LKWs, die mit Lautsprechern bestückt waren, verlautbarten: „Ergebt Euch oder begeht Selbstmord. Wir werden Euch bis auf den letzten Mann vernichten.“

Diese Episode, die mit der Vergiftung der Wasserversorgung von Acre begann und mit dem Zusammenbruch der Stadt, ihrer Entvölkerung und Besatzung endete, wurde an anderen Orten fortgesetzt.

Giftanschlag in Gaza

Zwei Wochen nach ihrem „Erfolg“ in Acre schlugen die Zionisten erneut zu. Diesmal in Gaza, wo sich Hunderttausende Flüchtlinge aufhielten, nachdem ihre Dörfer im Süden Palästinas besetzt worden waren. Dieser Fall endete jedoch anders.

Das folgende Telegramm wurde vom Kommandeur der ägyptischen Streitkräfte in Palästina an das Hauptquartier in Kairo gesandt:

„15:20 Uhr, 24. Mai [1948] Unser Geheimdienst fasste zwei Juden, David Horeen und David Mizrahi, die in der Nähe unserer Armeepositionen herumlungerten. Sie wurden verhört und gestanden, dass sie vom Offizier Moshe geschickt worden waren, um die Wasserversorgung der Armee [und der Bevölkerung] zu vergiften. Sie führten Wasserflaschen mit sich, die in der Mitte unterteilt waren. Der obere Teil enthielt Trinkwasser, der untere Teil eine Flüssigkeit, die mit Typhus- und Ruhrbakterien kontaminiert und hinten mit einem Verschluss versehen war, aus dem die Flüssigkeit frei gesetzt werden konnte. Sie gestanden, Mitglieder einer 25köpfigen Gruppe zu sein, die aus Rehovot geschickt worden war, um den Giftanschlag durchzuführen. Beide haben ihre Geständnisse in Hebräisch verfasst und unterschrieben. Wir haben die notwendigen medizinischen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen.“

Cholera in Ägypten und Syrien

Im Sommer 1947 kam es zu vielfältigen diplomatischen Aktivitäten. Das Sonderkomitee der UN für Palästina (UNSCOP) war damit beschäftigt durch Palästina und die arabischen Staaten zu reisen, um die Teilung Palästinas vorzuschlagen, so dass den neuen jüdischen Einwanderern in Palästina, die nur sechs Prozent von Palästina unter dem britischen Mandat kontrollierten, ein großer Teil des Landes gegeben werden sollte (daraus wurden später 54 Prozent), um einen ausländischen Staat inmitten von arabischem Land zu gründen.

Die Araber, die immer noch unter der Vormundschaft der Briten standen, diskutierten, wie man sich den vom Westen unterstützten Plan widersetzen konnte. Die Kräfte, auf die man zählen konnte, waren Nachbarstaaten, die gemeinsame Grenzen mit Palästina hatten. Der Libanon war schwach. Transjordanien wurde immer noch direkt von den Briten kontrolliert und König Abdullah stand den Juden versöhnlich gegenüber. So blieben Ägypten, das stärkere arabische Land, und Syrien über, das kurz zuvor aus den Klauen des französischen Mandats befreit worden war. Syrien bildete das Zentrum des arabischen Widerstands gegen die ausländische Besatzung Palästinas. Ausbildungszentren wurden in Qatana errichtet, um arabische Freiwillige unter dem Banner der „Arabischen Rettungsarmee“ darauf vorzubereiten in Palästina einzudringen. Ägypten und Palästina waren daher die wichtigsten Angriffsziele.

In seinem 220 Seiten starken, regelmäßig aktualisierten Bericht mit dem Titel: Bioterrorism and Biocrimes: The Illicit Use of Biological Agents since 1900 vom Januar 2001 listet Dr. W. Seth Carus vom Center for Counterprofileration Research an der National Defence University in Washington DC den folgenden Untertitel auf: „Zionistische“ Terroristen (Seite 87, Fall 1947-01).

In diesem Abschnitt erwähnt er, dass der Ausbruch von Cholera in Syrien und Ägypten beträchtliche Aufmerksamkeit in der internationalen Presse erhielt. Der erste Bericht über die Cholera in Ägypten erschien in der Londoner Times am 26. September 1947. Als im Januar 1948 die letzten Fälle auftauchten, waren bereits 10.264 Menschen gestorben.

Er berichtet auch, dass der Ausbruch in Syrien erheblich schwächer war. Er blieb auf zwei Städte etwa 60 km südlich von Damaskus, d.h. in der Nähe der Grenze zu Palästina, begrenzt. Der erste Bericht erschien in der New York Times am 22. Dezember 1947.

Die syrische Armee schuf einen Sicherheitsgürtel und die Zahl der Opfer blieb auf 44 begrenzt, davon 18 Tote. Kurz darauf berichtete die in Beirut erscheinende französischsprachige Zeitung Orient, dass einige zionistische Agenten, welche die Cholerabakterien eingesetzt hatten, um die Mobilisierung der Freiwilligenarmee zum Erliegen zu bringen, verhaftet worden waren. Ihr Schicksal ist unbekannt.

Diese Vorfälle und die Giftattacken in Gaza wurden, erklärt Carus, in einer Beschwerde des Arab High Committee (AHC) an die UN beschrieben. Er zitiert den Bericht, in dem es heißt: “Die Juden planen, diese inhumane Waffe in ihrem Vernichtungskrieg gegen die Araber im Nahen Osten einzusetzen.“

Carus fügt Informationen aus weiteren Quellen über den Giftanschlag in Gaza hinzu. Carus legt dar, dass Rachel Katzman, Horeens Schwester aussagte: "Ich traf einen der Kommandeure [meines Bruders] in einer Vorlesung in Jerusalem. Ich fragte ihn, ob mein Bruder wirklich versucht habe, Brunnen zu vergiften. 'Das waren die Waffen, die wir besaßen', sagte er, 'und damit hat sich's.'"

Carus fügt eine weitere Quelle über die Vergiftung in Acre hinzu. Diese Quelle stellt fest: "Dieser Bericht behauptet auch, dass die Israelis die Wasserversorgung der arabischen Stadt Acre vergifteten, was einen größeren Krankheitsausbruch verursachte und dazu führte, dass andere arabische Städte ihre Bewohner davon abhielten, in die Dörfer zurückkehren zu lassen. Der Militärhistoriker Uri Milstein wird als Quelle hierfür zitiert." [Wendy Barnaby, The Plague Makers: The Secret World of Biological Warfare, London 1997, S. 114-116]

Wie fing Ben Gurion dies alles an?

Am 4. März 1948 schrieb Ben Gurion einen Brief an Ehud Avriel, einem Agenten der Jewish Agency in Europa, und befahl diesem, jüdische Wissenschaftler aus Osteuropa zu rekrutieren, die "entweder [unsere] Fähigkeiten, Massen zu töten oder Massen zu heilen, steigern [könnten], beides ist wichtig." Dieses verkürzte Zitat wird von Avner Cohen wiedergegeben, der einen Autor im Ben Gurion Research Centre in Sdeh Boker zitierte.

In den 1940ern scharte Ben Gurion Ernst David Bergmann, Avraham Marcus (Marek) Klingberg (aus der Roten Armee) und die Brüder Aharon und Ephraim Katalaschky (Katzir) – alles Experten für Mikrobiologie – um sich. Sie bildeten den Kern der Wissenschaftstruppe in der zionistischen Militärorganisation Hagana zur Zeit des britischen Mandats. Ephraim Katalaschky wurde zum Kommandeur dieser Einheit, die im Mai 1948 in HEMED umbenannt wurde, bestimmt. Es kam zu einem Streit zwischen Chaim Weizmann, der ein wissenschaftliches Institut für "saubere" Wissenschaften errichten wollte und Ben Gurion, der darauf bestand, ein "schmutziges" Zentrum für biologische Waffen zu bauen. Die Wünsche von beiden wurden in die Tat umgesetzt. Weizmann bekam sein Wissenschaftsinstitut in Rehovot. Eine neue Einheit innerhalb der HEMED, die sich auf die biologischen Waffen konzentrierte, erhielt den Namen HEMED BEIT und wurde als Abteilung der israelischen Armee gegründet. Ihr Leiter war Alexander Keynan, ein Mikrobiologe von der medizinischen Fakultät der Hebräischen Universität In Jerusalem.

Mit der Entvölkerung von 530 palästinensischen Städten und Dörfern 1948, die von den Palästinensern als Al-Nakba (Die Katastrophe) im Gedächtnis geblieben ist, wurden viele Gebäude und Wohnungen frei und über die Hälfte der jüdischen Immigranten wurden in den 1950ern dort untergebracht. Stabchef Yigal Yadin wählte als Stätte für die neue Einheit zur Entwicklung biologischer Waffen eine Villa aus, die sich auf einer Orangenbaumplantage westlich von Nes Ziona befand. Diese Einheit, die öffentlich als das Israelische Institut für Biologische Forschung bekannt ist, befindet sich heute noch an diesem Ort.

Auf der Jagd nach den Tätern

Sara Leibovitz-Dar ist eine hartnäckige Enthüllungsjournalistin. Das Trauma, das ihren Eltern in Litauen widerfuhr, hinterließ bei ihr unauslöschliche Spuren. Sie verabscheut jegliche Form von Ungerechtigkeit und besonders deren einfache Billigung. Sie untersuchte die Giftanschläge in Gaza und Acre und den Abschuss eines libyschen Zivilflugzeuges. Der israelische Militärhistoriker Uri Milstein identifizierte für sie die Namen der Offiziere, die für die biologischen Verbrechen verantwortlich waren.

1993 versuchte Sara Leibovitz-Dar, den für den Giftanschlag in Acre verantwortlichen Offizier zu interviewen. Dieser weigerte sich mit ihr darüber zu sprechen. "Warum kümmern Sie sich um Probleme, die vor mehr als 45 Jahren stattfanden?" fragte er. "Ich weiß nichts davon. Was wollen Sie mit der Veröffentlichung erreichen?"

Sie interviewte auch den Offizier, der für den Giftanschlag in Gaza verantwortlich war. Er weigerte sich ebenfalls zu antworten. "Sie werden zu diesen Angelegenheiten keine Antworten erhalten. Nicht von mir, noch von jemanden anders." Sara Leibovitz-Dar blieb hartnäckig. Sie fragte den früheren Chef der HEMED, Oberst Shlomo Gur, ob er von den geheimen Operationen aus dem Jahre 1948 Kenntnisse habe. "Wir hörten von den Typhusepidemien in Acre und den Aktionen in Gaza. Es gab viele Gerüchte, aber ich wusste nicht, ob sie wahr waren oder nicht," antwortete er.

Frau Leibovitz-Dar veröffentlichte ihre Ergebnisse am 13. August 1993 in der Zeitung Hadshot unter der Überschrift "Microbes in State Service" (Mikroben im Dienste des Staates). Sie beendete ihren Artikel mit dem folgenden Kommentar: "Was damals aus tiefer Überzeugung und aus blindem Eifer gemacht wurde, wird heute aus Schamgefühl verschleiert."

(Siehe den vollständigen Artikel.)

Eine sicherere Welt kann nur eine sozialistische sein

Die oben dokumentierten Fakten beweisen, dass die herrschende Klasse Israels in der Vergangenheit keine Skrupel hatte, biologische Waffen gegen die Zivilbevölkerung einzusetzen. Das hat diese aber nicht davon abgehalten, mit dem Zeigefinger auf das alte Regime Saddam Husseins zu zeigen, um Panik über die unmittelbar bevorstehende Bedrohung durch den schrecklichen Einsatz dieser Waffen zu verbreiten. Die herrschende Klasse Israels war verantwortlich für den Gebrauch derartiger Waffen, lange bevor Saddam Hussein diese gegen unbewaffnete Zivilisten im eigenen Land einsetzte.

Diese Scheinheiligkeit unterscheidet sich nicht von der der herrschenden Klasse in den USA. Ihre Vertreter reisen durch die Welt und wollen entscheiden, welche Staaten Atombomben besitzen dürfen und welche nicht, gleichzeitig warnen sie vor der Gefahr, die von diesen Waffen ausgeht. Sie ignorieren aber zweckdienlich, dass die einzige herrschende Klasse, welche bisher diese Waffen gegen unschuldige Zivilisten einsetzte 1945 genau die herrschende Klasse der USA war.

Es ist nicht bloß ein Detail, dass Israel bis zum heutigen Tag noch nicht die Chemie-Waffen-Konvention ratifiziert hat und ebenfalls nicht an der Biowaffen-Konvention mitwirkt. Israel genehmigt ebenfalls nicht die Anwendung des vierten Abkommens der Genfer Konvention auf der West Bank und im Gazastreifen, anders als der Rest der Welt.

Der Artikel 147 der Genfer Konvention legt fest, dass "die vorsätzliche Verursachung großer Leiden oder schwere Beeinträchtigung der körperlichen Integrität der Gesundheit" eine "schwere Verletzung" des Artikels bedeuten und laut Artikel 146 jede Vertragspartei " zur Ermittlung der Person verpflichtet, die der Begehung oder der Erteilung eines Befehles zur Begehung der einen oder andern dieser schweren Verletzungen beschuldigt sind und hat sie ohne Rücksicht auf ihre Staatsangehörigkeit vor ihre eigenen Gerichte zu ziehen".

Warum Israel diese international anerkannten Vereinbarungen nicht befolgt, ist offensichtlich. Das Land muss über riesige Waffenbestände verfügen, die allgemein als "illegal" angesehen werden und wird aus diesem Grund nicht sozusagen seinen eigenen "Haftbefehl" unterzeichnen. Außerdem will es nicht, dass sich internationale Institutionen in die als innere Angelegenheiten betrachteten Palästinensergebiete einmischen.

Wenn das noch nicht genug wäre, so suchen sich die wichtigsten imperialistischen Mächte, angeführt von den USA, die Länder heraus, die Atomwaffen besitzen dürfen. Von Israel ist bekannt, dass das Land über nukleares Potential verfügt, aber es wird nichts dagegen unternommen. Wie üblich stellt sich hier nicht die Frage, welche Waffen besitzt du, sondern wessen Freund bist du. Wenn du ein Freund des US-Imperialismus bist und nach dessen Pfeife tanzt, kommst du ungeschoren davon. Wenn du aus irgendeinem Grund mit dem Imperialismus, besonders dem US-Imperialismus, in Konflikt gerätst, riskierst du Bombenangriffe oder eine Invasion. So lässt man Israel und andere Länder, die über Atomwaffen, "Massenvernichtungswaffen", biologische Waffen etc. verfügen, in Ruhe. Aber Serbien und anschließend der Irak wurden bombardiert und andere Länder werden eingeschüchtert.

All das beweist, dass es nicht darum geht, die Welt sicherer zu machen. Es geht einzig und allein um die Kontrolle von Gebieten, Rohstoffquellen und Einflusssphären. Die eigentlichen Gefahren für die Menschheit gehen nicht von kleinen, ziemlich schwachen Mächten aus, die mit den fundamentalen Interessen des Imperialismus in Konflikt geraten. Die Gefahr kommt von den wichtigsten imperialistischen Mächten, die alles unternehmen werden, um ihre Interessen zu verteidigen. Die Notlage des palästinensischen Volkes, das schreckliche Schicksal, welches das irakische Volk getroffen hat etc. sind ausreichende Beweise dafür.

Jeder, der eine Welt will, in der die Vergiftung der Wasserversorgung mit Typhusbakterien oder der Einsatz von gewaltigen Atombomben einer dunklen und entfernten barbarischen Vergangenheit angehören, muss verstehen, dass dies nur realisiert werden kann, wenn die Klassengesellschaft, in der wir heute leben, abgeschafft wird. Nur wenn die arbeitenden Menschen überall auf der Welt die wirkliche Macht besitzen, wird die Welt sicherer werden. Darum ist weltweit die geduldige und mühsame Arbeit ehrlicher Sozialisten, eine politische Kraft aufzubauen, welche die Arbeiterklasse überall an die Macht bringen kann, kein utopischer Wunschtraum. Es ist die einzig wirkliche und lohnenswerte Aktivität, für die wir uns engagieren können. Die Welt kann und muss verändert werden.

Übersetzung: Tony Kofoet


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