Folgender Antrag wurde auf der Bezirkskonferenz der SJ Alsergrund beschlossen und wird bei der Landeskonferenz der SJ Wien (28.11.) und am Verbandstag der SJ (4./5.12.) eingebracht.
Pakistan: Solidarität mit der PTUDC
Im Sommer 2010 ereignete sich in Pakistan die größte Flutkatastrophe seit 80 Jahren. 20 Millionen Menschen mussten ihre Häuser verlassen, etliche gelten als tot oder vermisst. Die Versorgung mit Lebensmittel und Trinkwasser ist nicht gewährleistet und dadurch, dass die Ernte zu einem großen Teil völlig zerstört wurde, wird die ohnehin durch die Wirtschaftskrise angespannte Situation noch verschärft.
In dieser Situation wo schnelle Hilfe dringen notwendig wäre ist die pakistanische Regierung völlig unfähig Hilfsmaßnahmen zu organisieren. Das einzige was sie anzubieten haben sind Gebete. Diese werden allerdings nicht in der Lage sein, den Ärmsten der Armen, die auch von dieser Katastrophe wieder einmal am stärksten betroffen sind, weiterzuhelfen. Auch die „internationale Hilfe“ läuft unter anderem aufgrund der Wirtschaftskrise sehr schleppend und es werden bei weitem nicht ausreichend Gelder zur Verfügung gestellt. Hinzu kommt, dass in einem derart korrupten Land wie Pakistan ein Großteil der Hilfsgüter gar nicht erst bei den Betroffenen ankommt, sondern vielmehr in dunklen Kanälen der staatlichen Behörden und von NGOs verschwindet.
Aus diesem Grund hat die Pakistan Trade Union Defence Campaign (PTUDC, Kampagne zur Verteidigung der pakistanischen Gewerkschaften) selbst Hilfe organisiert. In ganz Pakistan hat sie sogenannte „Revolutionary Flood Relief and Protest Committees“ ins Leben gerufen, um eine effiziente Hilfskampagne durchführen zu können. Bisher wurden 57 Hilfscamps aufgebaut in denen die Opfer der Flutkatastrophe mit Lebensmitteln, Decken, Medikamenten und sonstigen wichtigen Gütern des täglichen Bedarfs versorgt werden. So wichtig diese Mittel auch sind, beschränkt sich die Kampagne nicht allein auf diese Aspekte. In den Camps wurde auch ein Ort für Diskussionen geschaffen, um über die politischen und ideologischen Aspekte zu sprechen, die zu dieser Flutkatastrophe geführt haben. Den Menschen, die in die Camps kommen, wurden Flugblätter und andere marxistische Literatur bereitgestellt, um ihnen die wahre Ursache dieser Verwüstung zu erklären. Anstatt in eine vernünftige Infrastruktur, die die Wassermassen im Zaum hätten halten können, zu investieren wurden die Einnahmen der Regierung für den Schuldendienst bei imperialistischen Institutionen bzw. verschwenderische Militärausgaben verwendet. Großgrundbesitzer leiteten die Wasserfluten in ganze Städte um, damit ihre Ernte gerettet wird. Neben den politischen Diskussionen organisieren die Komitees der PTUDC Protestaktionen mit der Forderung nach einer wirklichen Unterstützung durch die Regierung.
Die Kampagne ist somit Hilfe zur Selbsthilfe. Um ihre Hilfskampagne weiter ausbauen zu können sind unsere KollegInnen von der PTUDC auf internationale Solidarität und Unterstützung angewiesen.
Die Sozialistische Jugend Österreich:
• erklärt sich solidarisch mit der Hilfskampagne der PTUDC. Sie veröffentlicht einen Artikel mit Hintergrundinformationen zur Kampagne und einen Spendenaufruf im Trotzdem sowie auf der Website
• organisiert eine Solidaritätsaktion, wie zum Beispiel ein Fest, um Spenden zu sammeln und auf die Kampagne aufmerksam zu machen