Die SJ Alsergrund ruft für kommenden Montag zu einer Demonstration gegen die drohende Abschiebung des Asylwerbers Yazid nach Marokko auf.
YAZID MUSS BLEIBEN - Schubhaft ist Folter
Montag, 7. März
>> 18:30 Kundgebung: Uni Wien (vor Rampe)
>> 19:00 Demonstration zu PAZ Hernalser Gürtel
Sofortige Freilassung und Bleiberecht für Yazid!
Kein Mensch ist illegal - Bleiberecht für alle!
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Yazid sitzt seit 17. Februar in Schubhaft im Schubhaftzentrum Hernalser Gürtel. Er ist ursprünglich aus Marokko und 26 Jahre alt.
Als einzigen Ausweg sich selbst vor der drohenden Abschiebung zu wehren, sieht er den Hungerstreik. Dabei geht der Blutzuckerwert soweit nach unten, bis es den Behörden zu kritisch wird und sie ihn erneut auf die Straße setzen. Das ist ein gefährliches Spiel mit einem Menschenleben. Wir wollen nicht dabei zusehen, wie Menschen, denen der Staat aufgrund ihrer Herkunft verwehrt in diesem Land zu leben, dem Hungertod nahe sind. Wir sehen auch nicht einfach dabei zu, wie Menschen, die aufgrund einer auswegslosen Situation in ihren Heimatländern woanders versuchen Arbeit zu finden und ein menschenwürdiges Leben zu führen, einfach abgeschoben werden.
Wir werden unsere Bemühungen auch dann nicht einstellen, wenn bereits alle rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden. Ob Menschen in diesem Land ein Bleiberecht erhalten oder nicht, ist aus unserer Sicht vor allem eine politische Frage. Durch politische Kampagnen, die einige Abschiebefälle öffentlich gemacht haben, durch Kundgebungen und Demonstrationen, wurden in den letzten Monaten mehrere Abschiebungen (z.B. beim wohl bekanntesten Beispiel von Ousmane) verhindert.
In der arabischen Welt demonstrieren zurzeit Millionen von Menschen aufgrund der untragbaren sozialen und politischen Situation in ihren Ländern. Die Lage in Marokko ist ebenfalls von hoher Arbeitslosigkeit, Armut, fehlender öffentlicher Infrastruktur und staatlicher Repression gegen alle, die diese sozialen Missstände nicht hinnehmen wollen, gekennzeichnet. Bei den Demonstrationen in den letzten Wochen wurden laut Berichten mindestens neun Menschen getötet. Erst jüngst hat die Polizei Proteste an der Universität von Fes brutal niedergeschlagen und AktivistInnen liegen mit Knochenbrüchen und inneren Verletzungen im Krankenhaus. In dieses Land soll Yazid von den Behörden abgeschoben werden.
Es handelt sich um keinen Einzelfall. Durchschnittlich werden täglich sieben Menschen aus Österreich abgeschoben. Das restriktive „Fremdengesetz“, das die Regierung nun weiter verschärft hat, verweigert aber Menschen wie Yazid die Möglichkeit hier ein neues Leben zu beginnen.
Sofortige Freilassung und Bleiberecht für Yazid!
Kein Mensch ist illegal - Bleiberecht für alle!