Durch die Abschiebung mehrerer Flüchtlinge aus dem Servitenkloster nach Pakistan, für das Österreich eine Reisewarnung ausgibt, ist dieses Land wieder einmal in der Medienöffentlichkeit präsent. Die politische und ökonomische Situation in Pakistan ist heute vor allem aufgrund der weltweiten Krise problematischer den je. Umso wichtiger erscheint es uns die schwierige Arbeit der Pakistan Trade Union Defence Campaign (PTUDC) durch eine Solidaritätskampage finanziell zu unterstützen und uns mit den Anliegen der Refugee-Bewegung und den Protesten gegen die Abschiebepolitik der Regierung zu solidarisieren.
Sehen wir uns einmal an, wie die Situation in Pakistan konkret aussieht. Dort toben mindestens vier verschiedene bewaffnete Konflikte. In der Region Baluchistan wird etwa ein erbitterter Stellvertreterkrieg zwischen China, den USA, Saudi Arabien und Iran ausgetragen, der bereits tausende Todesopfer forderte. An der schiitischen Minderheit findet ein regelrechter Genozid statt. Im sogenannten „Kampf gegen die Taliban“ wurden allein in den letzten drei Monaten über tausend Kinder durch Drohnenangriffe der US-Armee umgebracht. Gerade in den Gebieten, in denen die Taliban operieren (Swat-Tal, North-Western Frontier Province,…), ist die Situation besonders gefährlich. Erinnern wir uns nur an den Fall der damals 14jährigen Malala Yousafzai, die aufgrund ihres konsequenten Eintretens für Bildungszugang für Mädchen, von den Taliban bei einem Attentat fast getötet wurde. Sie ist mittlerweile zu einer Symbolfigur für den Kampf gegen islamischen Fundamentalismus geworden und durch das Schussattentat der Taliban wurde sie auch international bekannt.
Die Pakistan Trade Union Defence Campaign (PTUDC) organisiert Hilfscamps, um den Menschen zu helfen, die aus dem Swat Tal flüchten mussten. Diese Camps dienen zur Selbsthilfe und bieten neben einer grundlegenden Versorgung auch Bildungsprogramme. Dadurch gelang es der PTUDC auch große Unterstützung in der Bevölkerung in diesen sehr rückständigen Stammesgebieten zu erlangen, was sich bei den Parlamentswahlen zu Beginn dieses Jahres im Ergebnis ihres Kandidaten Ali Wazir deutlich zeigte. Die PTUDC machte sich in den vergangenen Monaten auch einen Namen durch ihre Rolle in mehreren zentralen Arbeitskämpfen und Streiks in Pakistan, von denen einige auch gewonnen werden konnten. So konnte die Bewegung der jungen Ärzte nach monatelangem Kampf und einem erfolgreichen Spitalsstreik trotz brutaler Polizeirepression höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und Verbesserungen bei der Gesundheitsversorgung erringen. Siegreich waren auch Arbeitskämpfe bei Coca Cola, der Post, der Telekom und dem Energieversorgungsunternehmen von Karachi. Diese Arbeit verdient unsere größtmögliche Solidarität.
Um die Arbeit der PTUDC auch weiterhin finanziell zu unterstützen, haben wir eine Postkarte mit einem Zitat der mittlerweile 16jährigen Malala produziert: „Ich bin der Überzeugung, dass der Sozialismus die einzig wahre Lösung ist und fordere alle Genossen auf, diesen Kampf zu einem siegreichen Ende zu führen. Nur so können wir uns von den Ketten der Bigotterie und Ausbeutung befreien.“ Es stammt aus ihrer Grußbotschaft an den Kongress unserer pakistanischen Schwesterzeitung „The Struggle“.
Unser Ziel ist es mit dieser Aktion bis Jahresende 1000 Euro zusammenzubringen. Wir hoffen auf möglichst großzügige Spenden für die Arbeit, die diese GenossInnen tagtäglich trotz Repression, Armut und oft sogar unter Lebensgefahr leisten.
Spenden bitte an:
Verein Gesellschaft und Politik
Konto Nr.: 951-0255
Blz.: 15133
Oberbank
Verwendungszweck: PTUDC-Spende