Die Unternehmen steigern ihre Preise hemmungslos im Monatstakt. Die Arbeiter sollten sich davon was abschauen, argumentiert ein Arbeiter aus der Bauindustrie.

 2021 war das Jahr der Rekordumsätze: auf allen Märkten wurde ein zweistelliges Plus verzeichnet. Hauptgrund war, dass die Kolleginnen im Vertrieb deutliche Preissteigerungen an die Kunden weitergaben und die Nachfrage ungebremst hoch blieb. Bisher war es üblich, jedes Jahr einen Katalog mit allen Produkten und Preisen in großer Auflage zu drucken und an alle Kunden zu verschicken. Nun wird der Katalog zum ersten Mal ohne Preise gedruckt. Die Geschäftsleitung rechnet damit, nächstes Jahr wiederum mehrmals die Preise zu steigern, deshalb werden die nur mehr digital veröffentlicht.

Als Arbeiter erlebt man derzeit, dass überall die Preise angehoben werden. Lebensmittel, Energie, Mieten: das einzige Limit ist anscheinend unser Sparkonto. Die Unternehmen haben defacto eine gleitende Preisskala verwirklicht. Daran sollten sich die Gewerkschaften ein Beispiel nehmen. Wenn alle Preise steigen, nur der Preis der Ware Arbeitskraft fällt, dann müssen auch unsere Löhne monatlich an die (reale) Inflation angepasst werden. Alles andere ist kriminell und zerstört Existenzen.

Vor allem im Hinblick auf die kommenden Jahre: Der herannahende Wirtschaftseinbruch macht sich bereits in den Auftragsbüchern bemerkbar und es wurde die Parole ausgeben: Wir müssen sparen! Und wir alle wissen, wo die Bosse am liebsten sparen: Bei den Arbeitern und bei den Ärmsten. Kämpfen wir also für eine monatliche Anpassung der Löhne an die Inflation und machen diese Idee in der Gewerkschaftsbewegung populär!

(Funke Nr. 207/27.9.2022)


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