Mit einem dreitägigen Hungerstreik hat ein Betriebsrat auf die drohende Kündigung von 147 KollegInnen im MAN-Werk in Wien-Liesing aufmerksam gemacht. Daraufhin hat sich ein Solidaritätskomitee gebildet, bei dessen Sitzung wir folgenden Entwurf für eine Resolution für die Betriebsversammlung am 30. August vorgelegt haben. Aus unserer Sicht sollte der Kampf für den Erhalt der Arbeitsplätze auf Grundlage einer solchen Resolution organisiert werden. Mit Video.

Gemeinsam für den Erhalt aller Arbeitsplätze!

In Erwägung…
… dass wir für die Eigentümer jahrelang gute Profite erwirtschaftet haben,
… dass die Eigentümerfamilie Piech im letzten Jahr Gesamt-Dividenden in der Höhe von 300 Mio. ¤ verdient hat,
… dass gute Arbeitsplätze mittlerweile Mangelware sind,

In Erwägung
… dass demgegenüber die Arbeit bei MAN unsere einzige Lebensgrundlage ist,

beschließt die Betriebsversammlung der Rheinmetall MAN Liesing, dass jede Kündigung eine Kündigung zu viel, und daher für uns inakzeptabel ist.

Die Betriebsversammlung beschließt sich gemeinsam mit dem Betriebsrat aktiv für den Erhalt eines jeden Arbeitsplatzes zu engagieren.

Dafür ergreifen wir diese Maßnahmen:

-Wahl einer Streikleitung. Diese informiert unsere Gewerkschaft PRO-GE, sowie die Arbeiterkammer über die Situation im Werk und sichert sich deren Unterstützung.

- Offensive Information der Öffentlichkeit. Über Zeitungen, ORF und eigenständige Aktionen im Bezirk. Gerade in der Wahlkampfzeit werden wir abtesten, ob der Slogan „Wir kämpfen um jeden Arbeitsplatz“, nur eine billige Werbung ist, oder den Tatsachen entspricht. Jede Unterstützung ist uns willkommen!

- Ohne Belegschaft, kein Betrieb. Ohne die aktive Unterstützung durch die Belegschaft hat der Betriebsrat in diesem Konflikt keine Chance. Daher halten wir gegenüber dem Management verbindlich fest: Sollten die Bemühungen des BR um die Sicherung aller Arbeitsplätze scheitern, werden wir gemeinsam für und mit den 147 zu entlassenden Kolleginnen und Kollegen in den Streik treten.

- Ein Sozialplan ist erst das letzte Mittel und steht erst zur Debatte, wenn wir zur Entscheidung gekommen sind, dass ein Kampf um jeden einzelnen Arbeitsplatz nicht mehr zielführend ist.

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Der Funke war vor Ort und bat Betriebsrat Mesut Kimsesiz zu einem Interview





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