Am Samstag, dem 23. 1., ging der Grazer Akademikerball über die Bühne. Dank AntifaschistInnen, lautstarkem Protest und Blockaden jedoch nicht ungestört! Michael Peiner berichtet.

Größere Zwischenfälle blieben aus. Die Demonstration war lautstark, aber friedlich. Die Polizei zeichnete sich jedoch wieder durch überzogene Härte aus. Zum 64. Mal feierten deutschnationale, antisemitische und rassistische Studentenverbindungen sich selbst und ihre menschenverachtenden Ideen im Congress der Stadt Graz. Zum zweiten Mal wurde von der „Offensive gegen Rechts Steiermark“ eine Gegendemonstration organisiert. „Der Funke“, aktiver Bestandteil der OGR Steiermark, war mit einem der größten organisierten Demo-Blöcke vor Ort tatkräftig vertreten.

Wir konnten uns im Vergleich zur Demo im Vorjahr selbst zahlenmäßig steigern und als starker antifaschistischer sowie antikapitalistischer Block wahrgenommen werden. Gesamt gesehen gelang es der Linken aber nicht an den Mobilisierungserfolgen des letzten Jahres anzuknüpfen. Insgesamt waren mit etwa 800 DemonstrantInnen weitaus weniger Leute als letztes Jahr auf der Straße. Auffällig auf der Demonstration war, dass sowohl die KPÖ Graz als auch die Kommunistische Jugend heuer darauf verzichteten als politische organisierte Kraft sichtbar aufzutreten.

Zufahrten zum Ball konnten durch einzelne Gruppen blockiert werden, aufgrund der zahlenmäßigen Unterlegenheit gegenüber der Polizei jedoch nicht auf Dauer. Trotzdem wurde den BallbesucherInnen das Leben schwer gemacht. Ihnen wurde der Weg zur Veranstaltung mit Blockaden und Demochören vermiest. Die Polizei ging dabei teilweise brutal vor, um Taxis samt Ballgästen durchzuschleusen: AktivistInnen wurden an den Haaren weggezogen, eine Funke-Unterstützerin wurde von einer Polizistin sogar gezielt gewürgt. Es gab einige Festnahmen und Identitätsfeststellungen. Das alles nur, damit Rechtsextreme, RassistInnen und FaschismusversteherInnen im Congress tanzen können.

Wenn wir von Rechtsextremismus und Rassismus reden, dann dürfen wir aber nicht zum Kapitalismus schweigen. Denn die Grenzen verlaufen nicht zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, sondern zwischen oben und unten, zwischen Arm und Reich. Rechte sorgen für eine Verschleierung dieser Tatsache. Daher ist es unsere Aufgabe, die gesellschaftlichen Funktionen von Rassismus, Rechtsextremismus, Faschismus zu benennen und zum Kampf dagegen aufzurufen.Bei den folgenden Antifa-Demos müssen wir also weiterhin laut darauf aufmerksam machen: Sozialismus oder Barbarei!


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