Ein Bericht über die Beziehungen zwischen dem Landesschulratspräsidenten für OÖ und der Raiffeisen-Bank.

Das schickt Ludwig Scharinger, oö. Raiffeisen-Boss und Obmann der Schulsponsoren beim 3. „Forum Schulmanagement“ an die Adresse der Jugendlichen.

Mit dabei natürlich Fritz Enzenhofer, Präsident des Landesschulrats für OÖ. Er ist oft mit von der Partie, wenn Scharinger (vulgo Luigi Moneti) Wortspenden ans Volk verteilt, denn Enzenhofer findet ihn ausnehmend sympathisch und weiß, wie man sich ihm gegenüber benimmt.
Er ist deshalb auch pädagogischer Provinz-Boss geworden und den Parteifreunden, die ihn in diese (unnötige) Position hievten, daher besonders zu Dank verpflichtet. Einer davon ist ganz offensichtlich Scharinger. Bereits Herr über die Kepler-Uni, hat er dank Enzenhofer auch im Schulbereich seine Finger mit im Spiel.

So leiert er etwa – zusammen mit seiner Bank und den OÖNachrichten - über den „education-highway“ immer und immer wieder das sogenannte „Börsespiel“ für die Oberstufen-Schulen in unserem Bundesland an: Ein völlig kritikloses Machwerk, das LehrerInnen und SchülerInnen beibringen will, wie man sich am Finanzmarkt zurechtfindet und möglichst „cool“ zockt.
Der Landesschulrats-Präsident findet das und vieles andere vom Banken-Boss super.
Sogar so super, dass er nun PädagogInnen direkt in die Raiffeisen-Zentrale seines Spezls zitiert. Sie sollen Banken-Luft schnuppern und vorm Ambiente des Monsterbaus ehrfurchtsvoll in die Knie gehen, wenn sie am 22. November per verpflichtenden Dienstauftrag zu einer Bildungsberatungs-Sitzung dort anzutanzen haben.
Das ist (noch) kein Amtsmissbrauch Enzenhofers, aber es stellen sich dabei schon ein paar Fragen: Warum wird ausgerechnet eine Bank als Treffpunkt einer offiziellen Dienstbesprechung des Landesschulrats fixiert? Gibt es in ganz Linz keinen neutralen Ort dafür? Wie kam diese Auswahl der „location“ zustande? Und nicht zuletzt: wem nützt das?

Den LehrerInnen? Sicher nicht. Enzenhofer? Schon eher. Der kann damit wieder mal seine „Wichtigkeit“ demonstrieren und Scharinger zeigen, wie souverän er seine Leute im Griff hat, die ihm bis in die Giebelkreuz-Zentrale folgen.
Am meisten nützt es jedoch sicher dem Raika-Boss, denn es wird damit die enge Verflechtung zwischen Geldinstitut und öffentlicher Bildungsinstitution vertieft. Die Bank erhält durch derartige Aktionen quasi einen staatlich legitimierten Status, sich zukünftig noch intensiver in Schulbelange einzubringen.

Dieser Filz aus konservativer Ideologie und Bildung ist allerdings brandgefährlich.
Den Landesschulrats-Präsidenten hat das aber noch nie gestört. Ganz im Gegenteil. Er hat ein Händchen für derartige Grenzüberschreitungen: Zuletzt lotste er LehrerInnen und SchülerInnen in die Militärakademie, um anschließend zu einem „Buden-Zauber“ beim MKV zu laden.
Diesmal soll’s ein „Banken-Zauber“ werden. Und wenn sein Freund Scharinger gut aufgelegt ist, gibt er vielleicht Enzenhofer und den LehrerInnen auch diesmal eine Lebensweisheit mit auf ihren Weg. Etwa die: „Brav sein und nie aufmucken!“


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