Mit einem Zehn-Punkte-Programm unter dem Motto „Ländle-gerecht“ will der am Freitag mit 92 Prozent wiedergewählte SPÖ-Landesvorsitzende Michael Ritsch die Partei wieder in die Gewinnzone führen. Der sozialistischen Jugend ist das zu wenig. Sie sieht nur dann eine Chance für die SPÖ Vorarlberg, wenn sie wieder zur „echten“ Arbeiterpartei wird.
Die Jung-Sozialisten warfen in die Parteitagsdebatte lautstark ihre Forderungen: Sie wollen keine „windelweichen“ Kompromisse mit den „Bürgerlichen“ mehr, sondern Kampf für einen Systemwechsel und nicht nur ein paar Erleichterungen für die ausgebeuteten Lohnabhängigen. Ihre recht knackig formulierten Anträge wurden abgelehnt.
Mehrheiten gab es nur für die entschärften Versionen der Parteispitze. Dennoch stieß der Nachwuchs die SPÖ-Spitze am Freitag auf die Frage, ob sie nicht viel kantiger werden müsse, wenn sie die Jungen nicht verlieren wollen. Diese fänden keine oder nur schlechtbezahlte Jobs und würden nicht mehr auf den nächsten Wirtschaftsaufschwung hoffen, weil sie kein Vertrauen mehr hätten. Bei Parteichef Michael Ritsch sieht Benedikt Brunner, Vorsitzender der Sozialistischen Jugend, einige gute Ansätze, aber er stellte klar, dass die sozialistische Jugend so dicht hinter Michael Ritsch stehen werde, „dass er nicht umfallen kann“, so Brunner.
Quelle: ORF Vorarlberg