Die OMV soll laut internen E-Mails eine private Sicherheitsfirma beauftragt haben, um KlimaaktivistInnen und Greenpeace auszuspionieren: Eine Stellungnahme der SJ Vorarlberg.

Wir sind solidarisch mit allen KlimaaktivistInnen und stellen uns gegen jede Art der Repression!

Diese Vorfälle zeigen nur einmal mehr, dass Ölkonzerne kein Interesse am Klimaschutz haben. Ihr wichtigstes Interesse ist die Sicherung ihrer Gewinne, während sie sich jeder Verantwortung für die bevorstehende Klimakatastrophe entziehen und sogar bereit sind, KlimaaktivistInnen auf diese Weise einzuschüchtern.

Greenpeace und Fridays for Future fordern vom Konzern eine lückenlose Aufklärung seitens der OMV und der Vizekanzler Werner Kogler stellt sich auf die Seite der AktivistInnen. Das finden wir besonders heuchlerisch, schließlich sind er und seine Partei bekanntermaßen in einer Koalition mit der ÖVP, deren Politik vor allem darin besteht, die (Profit-)Interessen der Konzerne zu verteidigen.

Der Fokus in der öffentlichen Debatte wird auf die Verantwortung des Einzelnen im Kampf gegen den Klimawandel gelenkt, zum Beispiel mit dem CO2-Fußabdruck, der eine Erfindung des Ölkonzerns BP ist. Man gilt als Klimasünder, wenn man noch mit dem Auto zur Arbeit fährt oder in ein Flugzeug steigt. Doch mit solchen Mitteln wird nur verschleiert, wer die Hauptschuld an der Klimakatastrophe trägt, denn für über 70% der weltweiten CO2-Ausstöße sind nur 100 Konzerne verantwortlich. Das Profitinteresse der Ölkonzerne und der Klimaschutz schließen sich unweigerlich gegenseitig aus. Es zeigt sich immer wieder: Mit diesen Leuten darüber zu diskutieren hat keinen Zweck. Stattdessen ist es notwendig, Banken und Schlüsselindustrien – so auch die OMV – unter demokratischer Kontrolle zu verstaatlichen. Nur indem die ArbeiterInnen und Jugendlichen die Entwicklung der Gesellschaft in die eigenen Hände nehmen, können sie ein für alle Mal Schluss machen mit diesem System, das den Profit vor die Zukunft der Menschheit stellt.

Wir fordern die volle Verstaatlichung der OMV unter Kontrolle der Beschäftigten mit Umstieg auf nachhaltige Technologien. Es dürfen keine Gewinne auf Kosten des Klimas gemacht werden!*

(Funke Nr. 193/22.4.2021)

* Die usprüngliche, in Print abgedruckte, Version dieses Satzes lautete: "Wir fordern die volle Verstaatlichung der OMV mit dem Ziel der Liquidierung! Es dürfen keine Gewinne auf Kosten des Klimas gemacht werden!" - Nach einer internen Diskussion änderte die SJ Vorarlberg ihr Statement wie oben lautend ab.


Unsere Arbeit kostet Geld. Dabei sind wir exklusiv auf die Unterstützung unserer LeserInnen und UnterstützerInnen angewiesen. Wenn dir dieser Artikel gefallen hat, zögere nicht und lass uns deine Solidarität spüren. Ob groß oder klein, jeder Betrag hilft und wird wertgeschätzt.

Der Funke  |  IBAN: AT48 1513 3009 5102 5576  |  BIC: OBKLAT2L

Artikel aus der Kategorie