Zum Internationalen Frauentag haben SJ-Gruppen heute in ganz Österreich im Rahmen von öffentlichen Aktionen Flugblätter gegen Sexismus und Frauenunterdrückung verteilt. Hier Flugblätter der SJ Floridsdorf und der SJ Vorarlberg.

Flugblatt der SJ Floridsdorf:
Heraus zum 8. März – zum Internationalen Frauentag


Weltweit betrachtet leisten Frauen einen Großteil der Arbeit, besitzen aber nur einen Bruchteil des Reichtums.

Berufstätige Frauen verdienen in Österreich im Durchschnitt um ein Drittel weniger als Männer, obwohl 84% der ÖsterreicherInnen der Meinung sind, dass beide Geschlechter für gleiche Arbeit auch gleichen Lohn bekommen sollten. Frauen arbeiten oft in Branchen mit niedrigen Löhnen, und sind (weil sie ein, oder mehrere Male in Karenz waren) vermehrt in niedrigen Lohngruppen zu finden. Außerdem werden sie öfter als Männer in Teilzeitjobs mit schlechten, beziehungsweise „flexiblen“ Arbeitsbedingungen gedrängt. Frauen werden am Arbeitsmarkt benachteiligt und sind als Hausfrauen und Mütter doppelt und dreifachbelastet.
In wirtschaftlichen Krisenzeiten sind sie die ersten die gekündigt werden.

Frauenrechte in Gefahr

Frauenunterdrückung und Sexismus sind keine Randerscheinungen, sondern alltäglich.
Oft wird die „Ungleichbehandlung“ von Männern und Frauen mit biologistischen Argumenten gerechtfertigt. Es wird behauptet Frauen hätten eine grundsätzlich andere Mentalität als Männer. Anerzogene Eigenschaften werden als natürlich und unwandelbar hingestellt.
Viele der Errungenschaften, die von der Frauenbewegung im letzten Jahrhundert erreicht wurden, geraten verstärkt unter Beschuss: ein Beispiel dafür war die „Frauen-zurück-an-den-Herd“-Politik der Schwarz- Blauen Regierung. Diese ist aber keine rein österreichische Erscheinung, sondern ähnliche Entwicklungen gibt es auch in anderen Ländern. Ein anderes Beispiel sind die Angriffe radikaler AbtreibungsgegnerInnen auf die „Fristenlösung“, die vor 30 Jahren nach einem harten Kampf der Frauenbewegung im Parlament beschlossen wurde. Organisationen wie „prolife“ machen auch in Österreich vor Abtreibungskliniken einen regelrechten psychologischen Terror, und stellen Frauen, die abtreiben als gewissenlos und als Mörderinnen dar. Dabei ignorieren sie geflissentlich, dass keine Frau aus Leichtsinn oder unüberlegt abtreiben wird, sondern nur, wenn sich die Frau aus ökonomischen, oder anderen Gründen nicht in der Lage sieht dem Kind ein gutes Leben bieten zu können. Diese radikal-katholischen Fanatiker wollen Frauen, aufgrund ihrer rückwärtsgewandten Ansichten vorschreiben, wie sie ihr Leben leben sollen. Dabei richten sie sich direkt gegen Würde und das Selbstbestimmungsrecht der Frau, die nur als Gebärmaschine angesehen wird.

Gemeinsam gegen Frauenunterdrückung kämpfen

Aber Frauenunterdrückung ist weder Irrtum, noch Zufall, sondern ein notwendiger Bestandteil des Systems. Politisch dient sie (ähnlich wie Rassismus) dazu die ArbeiterInnen in Männer und Frauen zu spalten und einen vereinten Kampf gegen ein System zu verhindern in dem nur die Profite einer kleinen Minderheit zählen. Die zurzeit stattfindende Beschneidung von ArbeiterInnenrechten trifft auch das weibliche Geschlecht, zum Teil sogar in verstärktem Ausmaß. Der Kampf gegen Frauenunterdrückung muss ein wichtiger Bestandteil des Kampfes für eine gerechtere Welt sein.

Kämpfen wir gemeinsam gegen Sexismus, Frauenunterdrückung!


Komm zu unseren Treffen: jeden Mittwoch um 19 Uhr Kontakt Emanuel
Jeden Freitag um 19 Uhr Kontakt Gerald

SJ Floridsdorf (Gruppen 1 und 2)
www.sj-wien.at/floridsdorf


Flugblatt der SJ Vorarlberg zum Internationalen Frauentag: Smash Sexism!

Der internationale Frauentag

Seit etwa 90 Jahren gilt der 8. März als der kämpferische internationale Frauentag und wird international von verschiedensten linken Organisationen zum Anlass genommen, um gemeinsam zu protestieren und mit politischen Aktionen auf die grundlegenden Benachteiligungen von Frauen weltweit aufmerksam zu machen.


Armut ist weiblich

Diese Benachteiligungen werden unter anderem an der globalen Verteilung des Reichtums sichtbar. Auch 2007 machen Frauen der Großteil der unter der Armutsgrenze lebenden Menschen aus. 70% des ärmsten Drittels der Weltbevölkerung sind Frauen. Insgesamt erhalten Frauen nur 10% des weltweiten Einkommens und besitzen weniger als 1% des globalen Eigentums. Und das, obwohl sie zwei Drittel der gesellschaftlich notwendigen Arbeit (d.h. die Führung des Haushalts und Kindererziehung) leisten. Die ganze Welt profitiert von dieser überwiegend unbezahlten Reproduktionsarbeit der Frauen. Sogar im „fortschrittlichen Österreich“ erhalten Frauen durchschnittlich 33% - in Vorarlberg sogar 38 % - weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen.

Smash patriarchy!

Wir leben in einem System, das den Großteil der Menschen, vor allem aber die Frauen, unterdrückt, während wenige profitieren. Diskriminierungen von Frauen sind also keineswegs Relikte aus grauer Vorzeit. Auch in Zukunft müssen Frauen tagtäglich aufs Neue um ihre Rechte kämpfen - der 8. März ist ein Symbol dafür. Denn nur wer kämpft, kann etwas verändern. In diesem Sinne: Smash patriarchy!

Get organized!

Sexismus und Frauenunterdrückung sind keine unabhängigen Faktoren innerhalb der Gesellschaft sondern finden ihren Nährboden im Kapitalismus – der davon profitiert. Alleine sind wir diesem System ausgeliefert, deshalb ist es wichtig, sich gemeinsam zu organisieren. Denn: Einen Finger kann man brechen, eine Faust nicht!


Komm zu unserer nächsten Diskussionsrunde!
Sa | 10. März | 17:00 | juz Graf Hugo / Feldkirch
Sa | 17. März | 17:00 | Treffpunkt: vor dem GWL / Bregenz


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