Die Regierung anerkennt mit der Erleichterung des Erhaltes der Rot-Weiß-Rot-Karte für Pflegekräfte, dass es einen Mangel gibt und geben wird. Ein Statement der Personalvertretungs-Liste „Solidarität“.

Wir heißen ALLE neuen KollegInnen willkommen egal ob sie hier oder andernorts ausgebildet wurden. Egal ob akademisch oder diplomiert, egal welche Muttersprache sie sprechen. Wir sagen: „Nein: zu Sonderverträgen für KollegInnen“, die neu zu uns kommen. Es muss auch genug Zeit für Einschulung und Einarbeitung geben.

Es braucht beste Arbeitsbedingungen für Alle. 20% weniger Arbeitszeit bei vollem Lohn- und Personalausgleich und 20% mehr Personal! Natürlich werden dann, jene die uns die Einsparungen der letzten Jahrzehnte aufgedrückt haben, versuchen uns in „inländische“ und „ausländische“ Pflegekräfte zu spalten.

Die Gewerkschaften und auch wir an der Basis dürfen auf diese Masche der Spaltung nicht hereinfallen, sondern müssen ganz klar sagen: Egal welche Sprache du sprichst, woher du kommst, welche Ausbildung du hast und in welchem Bereich du arbeitest: WIR ORGANISIEREN UNS MIT DIR ZUM STREIK FÜR BESSERE ARBEITSBEDINGUNGEN.

Nicht Arbeitsmarktbeschränkungen werden unsere Arbeitsbedingungen verbessern. Es wird damit nur eine weitere Nebelgranaten geworfen, damit die Wut nicht jene trifft, die für den Schlamassel verantwortlich sind: Die politischen VerantwortungsträgerInnen für Einsparungen, Kürzungen und stagnierende Real-Löhne.

Sie holen KollegInnen aus Nordafrika? Während wir ihnen erklären, welche Arbeitsrechte man hat, lernen wir von den Lektionen der Streiks des arabischen Frühlings, der widerliche Diktatoren zu Fall gebracht hat.
KollegInnen aus Südasien? Sie lassen uns an den Erfahrungen teilhaben, wie man sich gegen die ganze Macht des Militärs in Myanmar zur Wehr setzt, während wir sie in die Abläufe und die SOP's unseres Krankenhauses einführen.

KollegInnen aus Pakistan? Auch diese haben gemeinsam mit ÄrztInnen bereits gestreikt. Wir zeigen ihnen, dass man auch in Österreich streiken kann.

Egal wer denkt, man könne uns in den Gesundheitsberufen ausmanövrieren und Spaltung säen, unsere Antwort ist klar: Beschäftigte in den Gesundheitsberufen aller Länder vereinigt euch! Wir lassen uns nicht spalten und werden uns für beste Arbeitsbedingungen einsetzen, egal woher wir kommen und wo wir arbeiten!

(Funke Nr. 193/22.4.2021)


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