Ein Schüler berichtet, wie er und seine Kollegen den Marxismus an die Schule tragen wollen.
Als ich Marxist wurde, habe mich zwar in die marxistische Theorie eingelesen, bin aber dennoch irgendwie planlos und praxisfern herumgelaufen. Ich wusste nicht, was man isoliert als einzelner Marxist an einer Schule schon groß machen kann.
Doch das Blatt wendete sich, als ich beim Funke aktiv wurde und in monatelangen Gesprächen einen Freund aus meiner Klasse vom revolutionären Marxismus überzeugte. Nun überlegten wir gemeinsam mit einem weiteren Freund, wie wir die Linken an unserer Schule zusammenbringen könnten und die Ideen des Marxismus an unserer Schule verbreitern könnten.
Zuerst haben wir eine WhatsApp-Gruppe gegründet, um Menschen aus unserer Schule, die politisch interessiert sind, zu vernetzen. Die eingeladenen Personen fügten wiederum SchülerInnen mit ähnlichen politischen Ansichten hinzu, wodurch wir Menschen aus den verschiedensten Ecken der Schule kennenlernten.
In diese Gruppe schicken wir regelmäßig Artikel, die wir dann auch gemeinsam diskutieren.
Neben Artikeln besprechen wir auch anstehende Demonstrationen und Kundgebungen, auf die wir dann gemeinsam gehen – zum Beispiel gegen die Abschiebung von SchülerInnen Anfang des Jahres.
Gerade jetzt, wo an den Schulen viel Verwirrung und Unsicherheit herrscht, beginnen viele SchülerInnen das jetzige System zu hinterfragen und auch nach Alternativen zum Kapitalismus zu suchen. Sich gemeinsam an der Schule zu organisieren und auch dort die Ideen des Marxismus zu diskutieren schafft nicht nur Orientierung und eine Perspektive innerhalb dieses zerfallenden Systems, sondern ist auch ein wichtiger Schritt, um gemeinsam eine bessere Welt erkämpfen zu können.
Von Filip Apolin
(Funke Nr. 193/22.4.2021)