10.000 ÖBB-Beschäftigte besuchten die Betriebsversammlungen am 2. Juli, 325 Züge fielen aus, besonders viele auf der Wiener S-Bahn. Die KV-Verhandlungen sind seither unterbrochen und werden erst im September wieder aufgenommen – wegen Unwägbarkeiten im Bezug zu den Arbeitszeiten infolge des neuen Gesetzes. Das bietet die Möglichkeit einer verallgemeinerten Bewegung im Herbst - ist eine Chance die offensiv genutzt werden muss!


Denn die Erwartung vieler KollegInnen an die sehr gut besuchten Betriebsversammlungen, einen konkreten Kampfplan zu diskutieren, erfüllte sich nicht. Die Versammlungen endeten daher für viele KollegInnen entäuschend. Das darf im Herbst kein zweites Mal passieren!

Beim Autobus-Kollektivvertrag dagegen gab es schon einen Abschluss – und er brachte bedeutsame Verschlechterungen bei der Arbeitszeit und Entlohnung mit sich. Die wöchentliche Arbeitszeit wurde auf 50 Stunden erhöht, der Bruttolohn steigt dafür um 218 €. Da gleichzeitig die Erschwerniszulage gestrichen wird, werden die BuslenkerInnen ab 1.10. ca. 100 € weniger aufs Konto überwiesen bekommen. Der erste KV mit längerer Arbeitszeit bei gleichzeitig geringeren Bezügen wurde also unterschrieben. Der Postbus-Zentralbetriebsrat Robert Wurm wirft den Verhandlern vor, die Belegschaft „verraten und verkauft“ zu haben. In einem offenen Brief rufen elf Personalvertreter des Postbusses die Belegschaft auf jene Verhandler die den KV unterschrieben haben ihren Unmut kundzutun.

Ohne den bisherigen gesetzlichen Schutz der Arbeitszeiten wird sich die Erfahrung der BuslenkerInnen eins ums andere mal wiederholen. Daher: die Verhandler nicht alleine lassen, wir müssen so dicht hinter ihnen stehen, dass sie im Angesicht der ausbeuterischen Unternehmer nicht umfallen können.

(Funke Nr. 166/August 2018)


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