Unter dem Slogan “Stoppt das Massaker in Palästina” sind am Samstag, den 21.10. über 5000 Menschen in Wien auf die Straße gegangen. Die Stimmung auf dem Demozug vom Haus der EU zur US-Botschaft war enthusiastisch, laut und kämpferisch.
Begleitet von lautem Klatschen wurden fast durchgehend Sprechchöre wie “Freiheit für Palästina”, “Stoppt das Massaker in Palästina" und “Lasst Gaza leben - Lasst Gaza frei” skandiert. Auch “Hoch die internationale Solidarität” schallte öfters durch den gesamten Demozug.
Nach den kleineren Standkundgebungen die Tage zuvor - umzingelt von Polizei und Medienmachern - war die Demo ein spürbarer Befreiungsschlag: So wuchs der Demonstrationszug auch nach dem Start immer weiter an, Familien nahmen mit ihren Kindern teil, und insbesondere migrantisch Jugendliche, die den Großteil der Demo bildeten, hatten offensichtlich genug davon, sich zum passiven Spielball der rassistischen Politik in Österreich machen zu lassen.
Es wäre die Aufgabe der gesamten Linken, sich hier klar auf die Seite der Unterdrückten zu stellen und die Bewegung mit sozialistischen und internationalistischen Ideen zu stärken, anstatt sich aus Angst vor der eigenen herrschenden Klasse und den Medien abseits zu halten.
Dabei ist es nicht verwunderlich, dass die Demonstration in der Medienberichterstattung so gut wie vollständig ignoriert wird. Nur zum Vergleich: Wenige Tage zuvor informierten uns Standard, ORF und Kurier ausführlich über einen 14-Jährigen, der auf TikTok zur Zerstörung von Graz aufrief. Die jetzige Demo mit tausenden Teilnehmern war diesen “seriösen” Medien hingegen nicht mal eine Meldung wert. Denn trotz Großaufgebots hatte die Polizei nichts gefunden, was den Medienmachern Anlass gegeben hätte, um den Rassismus gegen arabische Migranten weiter voranzutreiben – die Demo war friedlich und ausgelassen und reaktionäre Slogans fanden keinen breiten Anklang.
Nur Oe24 und Exxpress war es sich nicht zu peinlich, mit “Hunderte Teilnehmer bei Hass-Demo in Wien” und “Wiener in Sorge: Hunderte Terror-Fans bei Israel-Hass-Demo” zu titeln. Andere Medien berichteten nur indirekt über die Demo mit dem Hinweis auf das Verkehrschaos am Ring, das durch sie ausgelöst wurde.
Als Funke, der österreichischen Sektion der Internationalen Marxistischen Tendenz (IMT), waren wir stark auf der Demonstration vertreten. Zusammen mit der KJÖ und „Revolution-Austria“ bildeten wir einen internationalistischen Block. Außerdem gab es eine Rede vom Funke-Unterstützer und ehemaligen SJ-Vorarlberg-Vorsitzenden Florian Keller.
Er machte klar, dass wir uns nicht von der Heuchelei der bürgerlichen Medien und Politik einschüchtern lassen und weiterhin laut für die Befreiung Palästinas stehen werden - wofür es tobenden Applaus gab.
Deutlich erklärte er: Es gibt keine Lösung im Kapitalismus, und die Herrschenden aller Länder nützen diesen Krieg zur Spaltung und Unterdrückung der eigenen Arbeiterklasse. Nur die sozialistische Revolution und die Errichtung einer sozialistischen Föderation des Nahen Ostens auf Basis des gemeinsamen Kampfes der Arbeiterklasse aller Länder kann einen Weg aus der Barbarei bieten.
Für unsere Ideen bekamen wir auch in persönlichen Gesprächen viel Zuspruch. So konnten wir dutzende Zeitungen und Statements zur aktuellen Lage verkaufen und eine Reihe von Teilnehmern bekundeten ihr Interesse, für die kommunistische, internationalistische Perspektive zu kämpfen, indem sie bei uns aktiv werden!