Die Bilder vom Schussattentat auf Malala Yousafzai, einer 14jährigen Schülerin aus dem Swat-Tal (Pakistan) und Ikone des Widerstands gegen die Taliban, gehen derzeit um die Welt.
Malala Yousafzai wurde vor drei Jahren international berühmt, als sie in einem Blog für BBC ihr Leben unter den fundamentalistischen Taliban beschrieb. Das Swat-Tal ist die Grenzregion zu Afghanistan und eine Hochburg der Taliban. Malala protestierte damals gegen die Schließung der Schulen für Mädchen durch die islamischen Fundamentalisten. Seither steht sie für den Kampf um das Recht auf Bildung und allgemein die Rechte von Mädchen und Frauen in Pakistan. 2011 wurde sie dafür mit dem pakistanischen Friedenspreis ausgezeichnet.
Die Rache der Taliban konnte grausamer nicht sein. Ein maskierter Mörder stieg in den mit Kindern voll besetzten Bus ein, mit dem sie nach Hause fuhr, identifizierte sie und schuss ihr in den Kopf und in den Hals.
Die Taliban bekennen sich zu der Tat. Der Grund: Malala setzte sich für Freiheit, Fortschritt und Sozialismus ein.
Das Swat-Tal wurde aufgrund seiner Nähe zu Afghanistan in einen blutigen Krieg zwischen den Taliban, den USA und der pakistanischen Armee gestürzt. Anfangs kontrollierten die Taliban die Region und brachten der Bevölkerung die Hölle auf Erden. Sie führten die Sharia ein, zwangen die Männer lange Bärte zu tragen, schlossen Schulen und versuchten mit einem Terrorregime die Bevölkerung in Unwissenheit zu halten. Wer sich auflehnte, musste mit dem Tod rechnen. Bei einem Zwischenfall töteten die Taliban in einem Dorf 14 ZivilistInnen und knüpften deren Leichen auf Bäume. Nur zwei Dorfbewohner wagten es, die Leichen zu begraben. Später begannen die Beiden den Widerstand gegen diese Terroristen zu organisieren und wurden Mitglieder von “The Struggle”, der pakistanischen Sektion der IMT, und der Pakistan Trade Union Defence Campaign (PTUDC). Allen Gefahren und Schwierigkeiten zum Trotz sind diese Genossen politisch aktiv. Erst vergangenen Sommer organisierten sie ein marxistisches Seminar mit 225 TeilnehmerInnen. Darunter war auch die 14jährige Malala, die als Rednerin auftrat. Voll Selbstvertrauen und Enthusiasmus betonte sie die Notwendigkeit des Kampfes für die gerechte Sache.
Nun kämpft sie auf der Intensivstation um ihr Leben. Eine Kugel steckt noch immer in ihrem Schädel.
Die MarxistInnen in Pakistan haben sich zum Ziel gesetzt, die Menschen im Swat-Tal gegen die Taliban und die US-Armee bzw. deren Verbündete in Form der pakistanischen Armee gleichermaßen zu organisieren. Deshalb wurden sie zur Zielscheibe des fundamentalistischen Terrorismus.
Die Taliban beschuldigen Malala als “pro-westlich”. Doch sie unterschlagen dabei, dass die 14jährige in gleichem Maße gegen den US-Imperialismus und die korrupte pakistanische Marionettenregierung auftritt. Ein Sprecher der Taliban bezeichnete Malalas Aktivitäten als eine “Obszönität”. Wirklich obszön ist aber eine Gesellschaftsordnung, die Millionen Arbeiter und Bauern in Ketten hält und Frauen zu Sklavinnen verdammt. Wirklich obszön sind Armut, Kinderarbeit und Analphabetismus. Genau dafür stehen diese Fundamentalisten.
Wir hoffen, dass Malala wieder genesen wird und ihren Kampf gegen diese Obszönitäten eines Tages wieder fortsetzen kann. Wir sehen es als unsere Pflicht diesen Kampf zu unterstützen.
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Kennwort: Pakistan