Dass rassistische Polizeikontrollen und „racial profiling“ Realität sind, weiß jeder von Rassismus Betroffene nur zu gut.

Rapper T-Ser, der von der Wiener Polizei in einem Park im 7. Wiener Gemeindebezirk rassistisch kontrolliert worden ist, konnte diese polizeilichen Repression mit seinen Freunden filmen und diese dann ins Netz stellen.

Das Video ging auf sämtlichen Social Media Plattformen viral und sorgte für große Empörung über das Verhalten der Polizei, die grundlos diese Gruppe festgehalten hatte. Doch es ist klar, dass so etwas kein Einzelfall ist.

Damit wir richtig gegen Rassismus kämpfen können, müssen wir verstehen, was er ist und wem er hilft. Der Rassismus ist ein Werkzeug der herrschenden Klasse und wird bewusst eingesetzt, um uns Anhand der Hautfarbe, Herkunft, Religion etc. zu spalten, damit wir umso besser ausgebeutet werden können. Das passiert schon, so lange der Kapitalismus existiert. Diese Schwarz-Blaue Regierung instrumentalisiert Rassismus, damit im Hintergrund die Errungenschaften der Arbeiterklasse demontiert werden können.Um diesem Ganzen reaktionären Schutt etwas entgegenzusetzten, müssen sich die ArbeiterInnen und Jugendlichen solidarisieren und gemeinsam auf die Straße gehen, sich organisieren, streiken und schlussendlich diese Regierung und den Kapitalismus zu Fall bringen.

Die Jungen Linken luden in Wien bisher zwei Mal zu einer Podiumsdiskussion zum Thema rassistische Polizeikontrolle mit Betroffenen, die sehr gut besucht waren. Es wurde bei beiden Veranstaltungen deutlich, wie wütend viele vom Rassismus Betroffene mittlerweile sind. Doch leider kam eine wirkliche Diskussion kaum zustande, da widersprüchliche Aussagen nebeneinander stehen gelassen wurden die teilweise, im Geiste der Identitätspolitik, auch sehr spalterisch waren. Die dargebotenen Lösungsansätze vom Podium und aus dem Publikum blieben auf der Oberfläche des Problems stehen, und beantworteten die Frage nicht, wie sich Betroffene (und nicht Betroffene) vom Rassismus zusammenschließen können und dagegen ankämpfen können.

Diesen Anspruch hatte die Veranstaltung auch nicht, im Moment sei es wichtiger, dass wir Räume schaffen, in denen Menschen, die von Rassismus betroffen sind frei reden können.

Auch für mich war am Anfang ein Austausch von Erfahrungen wichtig. Aber es braucht auch ein Programm, Organisierung und eine kämpferische Perspektive.

Die Antwort auf Rassismus ist solidarischer Klassenkampf! Das ist vielleicht nicht die leichteste Lösung – aber die einzige, die funktioniert.

Dini

(Funke Nr. 168 / November 2018)


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