KAV. Nach einem besonders heißen Sommer gilt es den Verantwortlichen der österreichischen Gesundheitspolitik auch im Herbst einzuheizen. Weshalb und welche Art von Dienststellenversammlungen wir dafür brauchen, argumentiert Martin Gutlederer.

Bereits vor dem Sommer hat ein Aktionstreffen von 50 KollegInnen beschlossen, den Kampf um die Optierung weiterzuführen und weitere Forderungen zu erheben. Um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen, starten wir mit einer Demonstration in den Herbst und mobilisieren für die Dienststellenversammlungen. Denn unter dem Druck der Basisaktivitäten hat sich nun endlich auch die Führung der Younion bewegt. Dies stärkt den Kampf zur Verbesserung unserer Arbeitssituation. Die Spitze der Younion bekennt sich nun zur Optierung und sie hat angekündigt, am 17. 10. in allen Häusern Dienststellenversammlungen einzuberufen. Jetzt gilt es sicherzustellen, dass das keine passiven Informationsveranstaltungen werden, sondern dass sie als Sprungbrett dienen, um jene Arbeitsbedingungen durchzusetzen, die wir dringend brauchen: die Optierung und Altersteilzeit, mehr Personal, besseres Arbeitsmaterial.

Bei Dienststellenversammlungen können die Anwesenden auch Anträge an die Personalvertretung stellen, welche diese dann zu behandeln hat. Deshalb ist es wichtig eine breite Anwesenheit zu ermöglichen, um dieses demokratische Recht wirksam werden zu lassen. Um jeder/jedem Bediensteten die Möglichkeit zu geben, an dieser Dienstellenversammlung teilzunehmen, ist es in einem Schicht- und Wechselbetrieb erstens wichtig mehrere Teildienststellenversammlungen durchzuführen. Und zweitens müssen wir auf den Stationen einen Notbetrieb organisieren. Vieles können wir von der Basis her organisieren, daher: Jetzt aktiv werden! Schließe dich den Aktionskomitees an, mobilisiere deine KollegInnen für die Dienststellenversammlungen, und legen wir damit die Grundlage für die Streikfähigkeit im KAV.

Allein schon eine solch selbstbestimmte und entschiedene Praxis würde unseren Forderungen neuen Nachdruck verleihen! Deshalb gehen wir aktuell im AKH Wien und im Wilhelminenspital bereits durch die Stationen, um die KollegInnen vorzubereiten. Denn: Versprechungen sind gut, aber wir wollen Resultate und daher müssen wir weiter gemeinsam am Ball bleiben. Das kennen wir aus der sogenannten „Phase 2“ (eine Erhöhung des Bruttogehalts des alten Besoldungsschemas für PflegerInnen im August dieses Jahres). In Wirklichkeit hat uns der Arbeitgeber (begleitet vom Jubelchor einiger Personalvertreter) nur ein kleines Zuckerl hingeworfen. Wir wollen aber mehr.

Aus diesem Grund sind Dienststellenversammlungen und die Mobilisierung dafür so wichtig. Nur wenn wir gemeinsam aktiv werden, spüren wir unsere tatsächliche Stärke. Ohne die Bediensteten des KAV geht nichts. Wir dürfen uns nicht darauf verlassen, dass große Persönlichkeiten oder VertreterInnen das für uns machen.

Mobilisiere mit für die Demo am 24.9. und hilf, die Dienstellenversammlungen so groß zu machen, dass unsere berechtigten Anliegen nicht mehr überhört werden können!

(Funke Nr. 176/28.8.2019)

DEMO am 24. September
Wo? Spitalgasse 23, 1090 Wien
Wann? 16:00-18:00
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